Wieder ein Punkt
Fußball, Verbandsliga: Ehingen-Süd kommt im Heimspiel gegen Berg zu einem 1:1
GKIRCHBIERLINGEN - Der FußballVerbandsligist SSV Ehingen-Süd hat sich auch am zweiten Spieltag nach der Winterpause mit einem Unentschieden begnügen müssen. 1:1 endete das Heimspiel des SSV gegen den TSV Berg, das auf tiefem Boden und kräftigem Wind mehr Kampf als Spiel und zudem wenige Chancen bot. Beide Tore fielen in der ersten Halbzeit, Süds frühe Führung durch Stefan Hess glich Dan Constantinescu aus.
SSV-Trainer Michael Bochtler hatte sich für eine Vierer-Abwehrkette und ein defensiv ausgerichtetes Mittelfeld mit drei Sechsern entschieden gegen das erwartete Pressing des Gegners. Der Plan ging auf, Berg hatte zunächst nur Chancen nach Standardsituationen und bei Fernschüssen, in Gefahr geriet das Tor des SSV jedoch nicht. Von Süd war offensiv auch wenig zu sehen, die erste gute Möglichkeit ergab sich ebenfalls nach einem ruhenden Ball – und sie brachte die Führung: Nach einer Freistoßflanke von Kevin Ruiz traf Innenverteidiger Stefan Hess mit einem platzierten Kopfball zum 1:0 (8.).
Berg übernahm auch in der Folge die Initiative, Süd lauerte auf Konter. Eine Chance für die Heimelf ergab sich in der 21. Minute im Zusammenspiel von Ruiz und Filip Sapina, aber Sapinas Schuss aus 20 Metern verfehlte das Ziel deutlich. Wie schon das erste Tor fiel auch das zweite ein wenig aus heiterem Himmel: Ein Angriff der Gäste war fast verpufft, doch fiel der für einen anderen Spieler gedachte Pass dem aufgerückten defensiven Mittelfeldspieler Dan Constantinescu vor die Füße. Aus 25 Metern und mit Wucht und Präzision setzte Constantinescu den Ball ins Tor (22.). Ärgerlich für den Gastgeber, ermutigend für die Gäste, die nachsetzten und durch Andreas Frick kurz darauf eine weitere Möglichkeit hatten.
Ehingen-Süd wurde nach dem Ausgleichstreffer aktiver, hatte ein paar vielversprechende Angriffe – und bei Kopfbällen von Filipa Sapina (29.) und Simon Dilger (31.) sowie einem Schuss des diesmal im Mittelfeld aufgebotenen Marvin Schmid aus spitzem Winkel (36.) Gelegenheiten zur erneuten Führung. Die unverändert feldüberlegenen Berger versuchten es vereinzelt aus der Distanz, die Abschlüsse verfehlten jedoch mehr oder minder deutlich das Tor.
SSV-Trainer Bochtler sah sich in seiner Einschätzung des Gegners und seiner Taktik bestätigt. „Das Spiel von Berg sieht dominant aus, aber die Mannschaft spielt fast nur lange Bälle“, so Bochtler. In der Halbzeitpause habe man daher überlegt, die langen Bälle des Gegners zu unterbinden. Doch man habe sich dagegen und für die bisherige Marschroute entschieden. „Es ist ja nichts passiert.“
Es passierte in der zweiten Halbzeit auch nichts, obwohl der TSV Berg zwei gute Chancen hatte zum Führungstreffer. Nach der dritten Ecke in Folge kam Nico Hummel im SSV-Strafraum zum Schuss, traf aber den Ball nicht optimal und schoss am Tor vorbei (51.). 20 Minuten später kamen die Gäste nach einer Freistoßflanke gleich dreimal zum Abschluss: Zweimal parierte Süd-Torhüter Matthias Benkovic, beim dritten Versuch flog der Ball zwar ins Tor, doch hatte der Linienrichter die Fahne gehoben.
Ehingen-Süd war bis zu diesem Zeitpunkt nur zu einem guten Angriff gekommen – nach einem Flankenlauf und einer Hereingabe von Außenverteidiger Max Vöhringer klärte ein Verteidiger vor zwei einschussbereiten Süd-Spielern. „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, dass es uns in der zweiten Halbzeit nicht gelungen ist, uns aus den Drucksituationen zu befreien“, sagte Bochtler. „Die wenigen Offensivaktionen haben wir unsauber gespielt.“Letztlich war es zu verschmerzen, weil auch der Gegner aus seinen Angriffen nichts machte und das Unentschieden bis zum Abpfiff Bestand hatte.
Mit dem Punktgewinn zufrieden war auch Bergs Trainer Oliver Ofentausek, dessen abstiegsgefährdete Mannschaft eine Woche zuvor ihr Auftaktspiel nach der Winterpause verloren hatte (1:3 gegen Hollenbach). „Wir haben einen Punkt beim Tabelendritten geholt“, so Ofentausek nach dem 1:1 in Kirchbierlingen. Aus seiner Sicht war sogar noch mehr drin. „„Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt. Wir haben einen höheren Aufwand betrieben.“Dieses Engagement war für Ofentausek letztlich die wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel: „Laufen, kämpfen – das haben wir zuletzt doch etwas vermissen lassen.“
Einsatz vermisst Bochtler bei seinem Team höchst selten – auch gegen Berg war dem SSV kämpferisch nichts vorzuwerfen. Spielerisch lief diesmal aber wenig zusammen.