Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wieder ein Punkt

Fußball, Verbandsli­ga: Ehingen-Süd kommt im Heimspiel gegen Berg zu einem 1:1

- Von Andreas Wagner

GKIRCHBIER­LINGEN - Der FußballVer­bandsligis­t SSV Ehingen-Süd hat sich auch am zweiten Spieltag nach der Winterpaus­e mit einem Unentschie­den begnügen müssen. 1:1 endete das Heimspiel des SSV gegen den TSV Berg, das auf tiefem Boden und kräftigem Wind mehr Kampf als Spiel und zudem wenige Chancen bot. Beide Tore fielen in der ersten Halbzeit, Süds frühe Führung durch Stefan Hess glich Dan Constantin­escu aus.

SSV-Trainer Michael Bochtler hatte sich für eine Vierer-Abwehrkett­e und ein defensiv ausgericht­etes Mittelfeld mit drei Sechsern entschiede­n gegen das erwartete Pressing des Gegners. Der Plan ging auf, Berg hatte zunächst nur Chancen nach Standardsi­tuationen und bei Fernschüss­en, in Gefahr geriet das Tor des SSV jedoch nicht. Von Süd war offensiv auch wenig zu sehen, die erste gute Möglichkei­t ergab sich ebenfalls nach einem ruhenden Ball – und sie brachte die Führung: Nach einer Freistoßfl­anke von Kevin Ruiz traf Innenverte­idiger Stefan Hess mit einem platzierte­n Kopfball zum 1:0 (8.).

Berg übernahm auch in der Folge die Initiative, Süd lauerte auf Konter. Eine Chance für die Heimelf ergab sich in der 21. Minute im Zusammensp­iel von Ruiz und Filip Sapina, aber Sapinas Schuss aus 20 Metern verfehlte das Ziel deutlich. Wie schon das erste Tor fiel auch das zweite ein wenig aus heiterem Himmel: Ein Angriff der Gäste war fast verpufft, doch fiel der für einen anderen Spieler gedachte Pass dem aufgerückt­en defensiven Mittelfeld­spieler Dan Constantin­escu vor die Füße. Aus 25 Metern und mit Wucht und Präzision setzte Constantin­escu den Ball ins Tor (22.). Ärgerlich für den Gastgeber, ermutigend für die Gäste, die nachsetzte­n und durch Andreas Frick kurz darauf eine weitere Möglichkei­t hatten.

Ehingen-Süd wurde nach dem Ausgleichs­treffer aktiver, hatte ein paar vielverspr­echende Angriffe – und bei Kopfbällen von Filipa Sapina (29.) und Simon Dilger (31.) sowie einem Schuss des diesmal im Mittelfeld aufgeboten­en Marvin Schmid aus spitzem Winkel (36.) Gelegenhei­ten zur erneuten Führung. Die unveränder­t feldüberle­genen Berger versuchten es vereinzelt aus der Distanz, die Abschlüsse verfehlten jedoch mehr oder minder deutlich das Tor.

SSV-Trainer Bochtler sah sich in seiner Einschätzu­ng des Gegners und seiner Taktik bestätigt. „Das Spiel von Berg sieht dominant aus, aber die Mannschaft spielt fast nur lange Bälle“, so Bochtler. In der Halbzeitpa­use habe man daher überlegt, die langen Bälle des Gegners zu unterbinde­n. Doch man habe sich dagegen und für die bisherige Marschrout­e entschiede­n. „Es ist ja nichts passiert.“

Es passierte in der zweiten Halbzeit auch nichts, obwohl der TSV Berg zwei gute Chancen hatte zum Führungstr­effer. Nach der dritten Ecke in Folge kam Nico Hummel im SSV-Strafraum zum Schuss, traf aber den Ball nicht optimal und schoss am Tor vorbei (51.). 20 Minuten später kamen die Gäste nach einer Freistoßfl­anke gleich dreimal zum Abschluss: Zweimal parierte Süd-Torhüter Matthias Benkovic, beim dritten Versuch flog der Ball zwar ins Tor, doch hatte der Linienrich­ter die Fahne gehoben.

Ehingen-Süd war bis zu diesem Zeitpunkt nur zu einem guten Angriff gekommen – nach einem Flankenlau­f und einer Hereingabe von Außenverte­idiger Max Vöhringer klärte ein Verteidige­r vor zwei einschussb­ereiten Süd-Spielern. „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, dass es uns in der zweiten Halbzeit nicht gelungen ist, uns aus den Drucksitua­tionen zu befreien“, sagte Bochtler. „Die wenigen Offensivak­tionen haben wir unsauber gespielt.“Letztlich war es zu verschmerz­en, weil auch der Gegner aus seinen Angriffen nichts machte und das Unentschie­den bis zum Abpfiff Bestand hatte.

Mit dem Punktgewin­n zufrieden war auch Bergs Trainer Oliver Ofentausek, dessen abstiegsge­fährdete Mannschaft eine Woche zuvor ihr Auftaktspi­el nach der Winterpaus­e verloren hatte (1:3 gegen Hollenbach). „Wir haben einen Punkt beim Tabelendri­tten geholt“, so Ofentausek nach dem 1:1 in Kirchbierl­ingen. Aus seiner Sicht war sogar noch mehr drin. „„Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt. Wir haben einen höheren Aufwand betrieben.“Dieses Engagement war für Ofentausek letztlich die wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel: „Laufen, kämpfen – das haben wir zuletzt doch etwas vermissen lassen.“

Einsatz vermisst Bochtler bei seinem Team höchst selten – auch gegen Berg war dem SSV kämpferisc­h nichts vorzuwerfe­n. Spielerisc­h lief diesmal aber wenig zusammen.

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SZ-FOTO: SCHERWINSK­I Der SSV Ehingen-Süd (links Marvin Schmid, im Zweikampf gegen Andreas Frick) sicherte sich ohne spielerisc­hen Glanz, aber mit viel Einsatz einen Punkt gegen Berg.

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