Was Schwangere jetzt wissen müssen
Risiken, Vorschriften, Ansprechpartner – ein Überblick
Bin ich als Schwangere besonders gefährdet?
GGelten jetzt neue Regeln für Geburten?
Grundsätzlich nicht – teilweise und im Detail aber schon. Einige Kliniken wie das Universitätsklinikum Bonn lassen werdende Väter aktuell nicht mehr mit in den Kreißsaal und erlauben auch keinen Besuch für Mama und das Neugeborene auf der Station.
GAndere Häuser wie die München Klinik sind nicht ganz so streng: Väter dürfen mit in den Kreißsaal und sind auch als Besucher zugelassen – allerdings als einzige.
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfiehlt solche Maßnahmen nicht allgemein. Mütter sollen demnach weiter eine Begleitperson mit in den Kreißsaal bringen dürfen – aber eben nur eine, zudem darf diese nicht mit dem Coronavirus infiziert sein. Und auch Besuch auf Station soll weiter erlaubt sein, allerdings beschränkt auf Väter und ältere Geschwisterkinder
des Neugeborenen, sofern sie nicht mit dem Coronavirus infiziert sind.
Was, wenn ich selbst infiziert und schwanger bin? Wie muss ich mich verhalten?
Im Grunde so wie alle anderen, die infiziert sind oder einen entsprechenden Verdacht haben. Also: Zu Hause bleiben, weitestgehend isolieren, bei Gesundheitsamt und Arzt anrufen – im Falle von Schwangeren kommen dann aber auch noch Frauenarzt und gegebenenfalls Hebamme hinzu. Die können zum Beispiel entscheiden, ob anstehende Kontrolluntersuchungen verschoben werden oder ausfallen. Und sie sind auch erster Ansprechpartner, wenn sich Schwangere in Isolation Sorgen um ihr Baby machen.
GKann ich mein Baby anstecken, wenn ich selbst infiziert bin?
Vor der Geburt wohl nicht, danach schon. Hinweise darauf, dass infizierte Mütter das Virus auf ihr Kind im Mutterleib übertragen können, gibt es bisher keine. Allerdings ist die Datenlage dazu noch sehr dünn, erklärt die DGGG. Nach der Geburt ist eine Übertragung auf dem üblichen
GWeg der Tröpfcheninfektion möglich. Mütter können aber – auf eigenen Wunsch und in Absprache mit den Ärzten – trotzdem bei ihrem Baby bleiben und es auch stillen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Coronavirus nicht per Muttermilch übertragbar.
Gibt es wegen der Corona-Krise generelle Änderungen bei Geburten?
Bisher nicht – und das soll auch so bleiben, wenn es nach der DGGG geht. Die Krise sei zurzeit keine Rechtfertigung für mehr vorgezogene beziehungsweise eingeleitete Geburten oder auch für eine größere Zahl von Kaiserschnitten.
Das gilt grundsätzlich auch bei infizierten Müttern. Allerdings müssen diese natürlich isoliert werden. Außerdem müssen Ärzte oder Hebammen, die sie betreuen, besonders geschützt werden. Das ist eine zusätzliche Belastung für ohnehin überstrapazierte Kliniken – und kann zum Beispiel dazu führen, dass in Städten mit mehreren großen Krankenhäusern sämtliche Geburten von Covid-19-Patientinnen dann im selben Krankenhaus behandelt werden.
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