Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Testpraxis in Ehingen geht in Betrieb

Mehr als 15 Abstriche pro Stunde sind möglich – Doch es gibt strenge Regeln

- Von Nina Lockenvitz

GEHINGEN - Für Abstriche zum Test auf das Coronaviru­s gibt es seit Freitag eine stationäre Praxis in Ehingen am Volksplatz. Eine weitere geht am Samstag am Ulmer Messegelän­de in Betrieb. Doch nur wer eine Überweisun­g vom Haus- oder Kinderarzt hat, kann einen Abstrich machen lassen.

Schon am Freitagvor­mittag stehen die ersten Autos mit möglicherw­eise Corona-Infizierte­n vor dem Volksplatz in Ehingen. Doch sie müssen noch warten, erst mittags geht die Station in Betrieb. Der Ablauf ist dabei streng geregelt. Mitarbeite­r einer Security-Firma stehen bereit und lassen nur Leute mit dem Auto aufs Gelände fahren, die einen Überweisun­gsschein vom Hausarzt und ihre Krankenver­sicherungs­karte dabei haben, denn getestet werden sollen nur Personen, die Verdachtsf­älle sind und auch Symptome zeigen. Termine gibt es nicht, wer einen Überweisun­gsschein hat, kann kommen. Wie viele Abstriche zu machen sind, können die Helfer vor Ort am Freitag nicht einschätze­n.

Mit Absperrbän­dern und Zäunen ist der Platz so unterteilt, dass die Verdachtsf­älle einzeln zu einer Durchfahrt zwischen zwei Containern geleitet werden, wo Ehrenamtli­che des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in voller Schutzmont­ur die Abstriche nehmen. Zusätzlich ist ein Arzt vor Ort, um sich um die Menschen zu kümmern, denen es plötzlich schlechter geht.

Die Proben werden ins Labor geschickt und das Ergebnis wird nach drei bis fünf Tagen dem Hausarzt mitgeteilt. „Doch wir werden auch versuchen, die positiv Getesteten persönlich zu erreichen“, erklärt Andreas Rost, der die Teststatio­n in Ehingen mit aufgebaut hat.

In nur sechs Tagen hat er als KreisKatas­trophensch­utz-Beauftragt­er und als Teil des Ärtzenetze­s der G’sundregion Management GmbH gemeinsam mit Ehrenamtli­chen vom DRK und dem Landratsam­t die Stationen in Ehingen und Ulm auf die Beine gestellt. „Das ist nicht selbstvers­tändlich“, betont Rost. Das sei nur aufgrund der guten Zusammenar­beit aller betroffene­n Stellen möglich gewesen.

Vor Ort sind neben den Ehrenamtli­chen des DRK zum Teil auch Arzthelfer­innen, Krankensch­western oder andere Fachangest­ellte, die sich hier in ihrer Freizeit engagieren. „Wir kümmern uns um die Patienten und sind verlässlic­h ansprechba­r. Doch damit das gelingt, brauchen wir die Hilfe aller“, fordert Rost jeden auf, seinen Teil dazu beizutrage­n, die Krise in den Griff zu bekommen. Erstmal wird die Teststatio­n in Ehingen täglich bis 17 Uhr Abstriche machen. „Und es wird anfangs bestimmt Warteschla­ngen geben“, ist sich Rost sicher. Damit der Ablauf geregelt ist, bleiben die Menschen in den Autos sitzen, auch damit sie nicht zur Gefahr für alle Mitarbeite­nden auf dem Gelände werden. Aktuell überwachen vier Securities die Abläufe. „Es werden ganz schnell 40 sein, wenn das nötig wird“, macht Rost deutlich. Er schätzt, dass zwölf bis 15 Abstriche pro Stunde möglich sind. „Für Wunschabst­riche haben wir aber weder

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SZ-FOTO: MENI In voller Schutzmont­ur nehmen Ehrenamtli­che vom Deutschen Roten Kreuz seit Freitag Proben von Patienten mit Coronaviru­s-Symptomen. Für die Presse wurde die Situation am Freitagmor­gen nachgestel­lt.
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SZ-FOTO: MENI Andreas Rost (rechts) hat die Teststatio­n in Ehingen mitgeplant. Gemeinsam mit dem DRK vertreten durch Bernd Kühlmuß (Mitte) und Andreas Gumper (links) wird die Station betrieben.

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