Romy Wurm rät zu Gesprächen über den Gartenzaun
katholischen Kirchengemeinde Munderkingen (07393/95 39 77, thomas.pitour@drs.de). „Wir sind trotzdem für die Menschen da, trotz eingeschränkter Möglichkeiten“, betont der Pfarrer. Außerdem ist es ihm ein Anliegen, dass die Menschen wissen, dass Beerdigungen weiter stattfinden – wenn auch nur im engsten Kreis möglich.
„Ich finde es wichtig, dass die Menschen ihre Verstorbenen würdig bestatten können“, so Pfarrer Pitour. Eine geistliche Stütze möchte er auch weiterhin durch Veröffentlichungen im Donauboten oder über die Internetseite der Kirchengemeinde geben. Außerdem soll es Ideen für den eigenen Hausgottesdienst geben, die sowohl online als auch in der Kirche als Infoblatt zu finden sein werden.
Bereits jetzt erhalte Pfarrer Pitour zahlreiche Mails von Gläubigen, die Rat suchen. „Viele fragen sich, wie man überhaupt ohne Ostern leben kann, ohne das mit Leuten zu feiern. Das kann ich mir auch noch nicht wirklich vorstellen“, gibt er zu. Doch besonders aus dem persönlichen Gebet schöpfe Pfarrer Pitour jetzt die nötige Kraft und hofft, dass dies auch für die anderen Gläubigen hilfreich ist. Und auch für die größten Ängste hat er einen Rat: „Ein Christ braucht jetzt keine Panik zu haben. Wir wissen, das Leben ist endlich, aber wir haben eine Verheißung, die über das Leben hinaus wirkt.“
Pfarrer Gianfranco Loi bietet den Mitgliedern der Seelsorgeeinheit
ab sofort einen Livestream des Sonntagsgottesdienstes an – sofern die Technik bei der Premiere diesen Sonntag funktioniert. Abrufbar ist der Livestream ab 9. 45 Uhr auf der Webseite der Seelsorgeeinheit. Außerdem richtet er sich in einem Brief an die Gläubigen und will Mut machen: „Vielleicht wird 2020 auch in einer anderen Hinsicht historisch sein. Denn schon jetzt zeigen sich vielerorts so viele Aspekte von Nächstenliebe [...]. Ich glaube, dass das in dieser für uns alle so schwierigen Zeit tatsächlich wichtig ist: dass wir zusammenhalten, auch und gerade weil wir uns momentan nicht treffen dürfen.“
Pfarrer Loi will außerdem weiterhin täglich um 10 Uhr die Eucharistie in seiner Hauskapelle feiern, „ Ich lade Sie ein: Lesen Sie in dieser Zeit die Texte des Tages mit, die Sie auf der Homepage www.erzabtei-beuron.de/schott finden. Ich werde auch jeden Tag am Ende der Eucharistie den eucharistischen Segen in alle vier Himmelsrichtungen spenden und Sie und Ihre Anliegen dabei mit einschließen“, schreibt Loi.
RECHTENSTEIN (sz) - Überall in der Region richten sich die Bürgermeister mit Mut machenden aber auch deutlichen Worten über die Amtsblätter der jeweiligen Gemeinde an die Bürger. Auch Romy Wurm, Rechtensteins Bürgermeisterin, richtet sich im jüngsten Amtsblatt an die Bürger und ruft zu Solidarität auf. „Damit wir alle gemeinsam diese Herausforderungen durch Corona gut überstehen, möchte ich Sie bitten, sich auch um ihre Nachbarn zu kümmern.“
Ihre Idee: Gespräche über den Gartenzaun. „Fragen Sie sich regelmäßig gegenseitig, ob alles okay ist, was man vielleicht helfen kann - wie zum Beispiel einkaufen oder andere Dinge. Dabei halten Sie bitte immer fürsorglich den nötigen Abstand ein, sind aber im Gespräch und tauschen sich aus“, schreibt die Bürgermeisterin. Sie empfiehlt den Bürgern, sich gegenseitig anzurufen und im regelmäßigen Kontakt zu bleiben. „Damit keiner einsam bleibt und sich keiner in dieser Zeit im Stich gelassen fühlen muss“, so Romy Wurm.
Alle Vereine hätten bereits in der vergangenen Woche schnell sowie umsichtig reagiert und bevorstehende Veranstaltungen abgesagt – so etwa der geplante Auftritt der Theatergruppe Rechtenstein. Auch für diese schnelle Reaktionen bedankt sich die Bürgermeisterin in den Schreiben. „Schön zu sehen, wie stark der Zusammenhalt in der jetzigen Situation ist.“