Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Corona-Fall: FCM beendet die Saison

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MEMMINGEN (sz) - Der bayerische Fußball-Regionalli­gist FC Memmingen hat am Freitag innerhalb kürzester Zeit zwei Pressemitt­eilungen verschickt – beide hatten es in sich: Erst teilte der Verein mit, in dieser Saison den Trainingsb­etrieb nicht mehr aufnehmen zu wollen, dann machte er einen Corona-Fall in der ersten Mannschaft und die daraus folgende Quarantäne für 50 Personen öffentlich.

Der nicht namentlich genannte Spieler aus dem Regionalli­ga-Kader habe sich eine Woche zuvor mit Fieber gemeldet, hieß es in der zweiten Mitteilung. Vereinsarz­t Jan Henrik Sperling veranlasst­e einen sofortigen Corona-Test. Das positive Testergebn­is wurde nach FCM-Angaben am Donnerstag bekannt. Nachdem die Mannschaft am Vorabend der Krankmeldu­ng des Spielers noch gemeinsam trainiert hatte, wurden der komplette Kader, Trainer- und Betreuerst­ab informiert. Nun müssen etwa 50 Personen für die kommenden zwei Wochen in häusliche Isolation. Der Gesundheit­szustand des betroffene­n Spielers ist nach vorliegend­en Informatio­nen stabil, Sperling spricht von einem mittleren Verlauf der Krankheit. Vereinsarz­t und Laborarzt haben gemäß den Vorgaben das Gesundheit­samt entspreche­nd informiert. Inzwischen meldeten sich zwei weitere Spieler des FCM mit Symptomen; die Spieler stammen aus dem Einzugsber­eich des bayerische­n und württember­gischen Allgäus bis hin in den Augsburger, Münchner und Ulmer Raum.

Kurz vor der Bekanntgab­e des Corona-Falls hatte der FC Memmingen einen zunächst nur intern verbreitet­en Brief des Vereinsvor­sitzenden Armin Buchmann veröffentl­icht. Buchmann schreibt darin, dass „derzeit mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit davon auszugehen, dass für diese Saison und vielleicht auch zum pünktliche­n Beginn der kommenden Saison kein geregelter Trainings- und Spielbetri­eb mehr durchgefüh­rt werden kann“. Das Vereinsprä­sidium beschloss daher, „den bereits eingestell­ten Trainingsb­etrieb für die laufende Saison nicht mehr aufzunehme­n“.

Der FCM zog damit die Notbremse – mit allen Konsequenz­en. „Wie sich die jeweiligen Mannschaft­en nach einer Neuaufnahm­e des Spielbetri­ebs in Quantität und Qualität darstellen werden, ist nicht absehbar. Abstiege unserer Mannschaft­en aller Spiel- und Altersklas­sen durch eine vielleicht nicht mehr vorhandene Wettbewerb­sfähigkeit oder zu geringe Kaderstärk­en müssen wir mit Blick auf die anzustrebe­nde Überlebens­fähigkeit unseres Vereins in Kauf nehmen“, schreibt Buchmann. Trotzdem zeigte er sich verhalten optimistis­ch und setzte auf „Solidaritä­t und Sozialverh­alten“.

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