Fuchs-Reisen in Zeiten der Krise
Das Allmendinger Unternehmen weiß derzeit nicht, wie es mit den Reisen weitergeht
ALLMENDINGEN (somm) - Die Mitteilung der Bundesregierung darüber, dass der touristische Reiseverkehr ins Ausland und jetzt auch im Inland untersagt ist, trifft die Reisebranche hart, so auch Fuchs-Reisen in Allmendingen. Erst am zweiten Märzsonntag hatte das Unternehmen unter hohem Besucherinteresse den alljährlichen Busreisen-Informationsnachmittag veranstaltet, als Ausblick auf die anstehende Reisesaison mit Tagesfahrten und mehrtägigen Reisen innerhalb Europas, die nun durch die Pandemie bis auf weiteres untersagt sind.
Bereits die Auftaktreise nach Lourdes ist abgesagt. Diese sollte Anfang April stattfinden. Ebenfalls ausfallen wird die längste Reise des Jahres, die Mitte April für zehn Tage nach Korsika und Sardinien geplant war. Die Kunden wurden darüber informiert. Weitere Stornierungen, eben auch im Inland, drohen aufgrund der einschneidenden Sicherheitsmaßnahmen der Bundesregierung. „Wir wollen im Ernstfall zuerst unsere Kunden informieren“, begründete Unternehmensinhaber Wolfgang Fuchs zu Wochenbeginn seine Zurückhaltung. Weitere Reisen stehen Ende April zum Beispiel in den Harz und erst Mitte Mai nach Nürnberg im Programm.
Aber die Hotels dürfen vorerst sowieso keine touristischen Reisenden mehr beherbergen, nur noch arbeitsbedingt unterzubringende Gäste. Fraglich ist, was aus den im Reiseprogramm angekündigten Sommerträumen am Ende des ersten Halbjahrs in Österreich wird, Tirol gilt aktuell als Hotspot der Ansteckungsgefahr und wird derzeit in einem Atemzug mit Wuhan und dem Iran genannt.
Jetzt heißt es abwarten und die Mitteilungen zu studieren. Der Omnibusverband schicke laufend neue Informationen an die Unternehmen, berichtet Wolfgang Fuchs.
Bedrückend sei, dass sich die Nachrichtenlage bisher ständig geändert habe und die Verbote auf unbestimmte Zeit ausgesprochen sind und derzeit niemand wisse, wie sich die Infektionsgefahr und die Maßgaben der Regierungen europaweit entwickeln.
Der Gedanke, ob die Maßnahmen zu drastisch sind, beschäftigt Wolfgang Fuchs, weil der Körper durch den Kontakt mit anderen Menschen nicht nur Schaden nehme, sondern auch Abwehrkräfte entwickelt. Glück im Unglück ist, dass die Firma Fuchs mehrere Standbeine hat. Einige Kleinbusse waren im Linienverkehr eingesetzt, was allerdings zum Problem wird, wenn keine Schüler zu transportieren sind. Die Fahrer haben nun Urlaub. Seine Ehefrau betreibt die Tankstelle. Das große Standbein von Wolfgang Fuchs ist jetzt noch der Lkw-Verkehr, wobei auch nicht bekannt ist, ob und wie lange dieser weiterhin rollen darf und kann.