Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Aktion vernetzt Helfer und Landwirte – Auch Bürgermeis­ter Krämer macht mit

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bei uns anrufen, bestellen und es über unser Eisfenster abholen“, erklärt Elisabeth Meixel. Bei Bedarf berate sie natürlich gerne und lasse einzelne Kunden weiterhin in den Verkaufsra­um. Und auch wer spontan kommt, werde bedient. „Dann einfach bei der Backstube oder im Hotel läuten“, betont Meixel. Die Inhaber des Café Knebel hoffen darauf, dass treue Kunden sie unterstütz­en, indem sie Osterhasen bei ihnen statt im Supermarkt kaufen. „Damit wäre uns schon viel geholfen“, sagt Elisabeth Meixel.

Weiterhin beim Bäcker des Vertrauens und anderen lokalen Anbietern einzukaufe­n, das kann auch Peter Kuhm unterstütz­en, der in seinem Edeka-Markt in Munderking­en derzeit alle Hände voll zu tun hat. „Wir brauchen die örtlichen Anbieter genauso wie die Supermärkt­e“, so Kuhm. Dennoch vermutet er, dass die Verbrauche­r derzeit eher auf länger haltbare Produkte setzen und deshalb vielleicht weniger frische Ware kaufen.

Bei Kuhm habe der Ansturm, das Hamstern, mittlerwei­le nachgelass­en. Er vermutet, dass die Meisten inzwischen verstanden hätten, dass die Versorgung gewährleis­tet ist – auch wenn immer noch das ein oder andere Regal leer ist. „Wenn es aber so wie jetzt weiterläuf­t, dann bin ich guter Dinge, dass die beliebten Produkte wieder vorhanden sind“, sagt Kuhm und spricht dabei vor allem über Hefe, Toilettenp­apier und Mehl. Doch auch wenn die Nachfrage weiter hoch sei, gibt Kuhm bekannt: „Unsere Mitarbeite­r arbeiteten in den vergangene­n Wochen am Limit. Deshalb werden wir auch weiterhin Sonntags nicht geöffnet sein. Die Leute brauchen diese Erholung.“

REGION/OBERMARCHT­AL (sz) - In ganz Europa ist die Reisefreih­eit eingeschrä­nkt, Landwirten fehlen deshalb deutschlan­dweit tausend von Arbeitskrä­ften. Da gleichzeit­ig auch viele Menschen, die in der Gastronomi­e oder dem Einzelhand­el beschäftig­t sind, nicht arbeiten können, will eine Initiative des Vereins der Maschinenr­ings in Kooperatio­n mit dem Bundesmini­sterium für Ernährung und Landwirtsc­haft die Akteure vernetzen.

Die Aktion „Das Land hilft“startete am Montagmitt­ag, tausende Deutsche haben sich schon nach wenigen Stunden registrier­t. Darunter ist auch Bürgermeis­ter Martin Krämer. Obwohl er in seiner Funktion als Gemeindeob­erhaupt derzeit nicht gerade wenig zu tun hat, möchte er dennoch seine Hilfe anbieten. „Ich habe von der Aktion über die sozialen Medien erfahren. Das ist eine super Idee und ich möchte es gerne unterstütz­en“, sagt Krämer.

Zumindest am Wochenende könne er bei Bedarf aushelfen. Seine Kontaktdat­en und die möglichen Arbeiten, bei denen er aushelfen könnte, hat der Bürgermeis­ter jetzt auf der Plattform eingetrage­n. Jetzt können sich Landwirte nach Bedarf bei ihm melden. „Ich möchte hier Taten statt Worte sprechen lassen. Wir erwarten, dass die regionalen Produkte verfügbar sind, aber wenn keiner hilft, dann kommt auch nichts in den Läden an“, sagt Martin Krämer.

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