Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Trauer um Libero-Legende: „Kuby“ist tot

Walter Kubanczyk führte den SSV Ulm 1846 zweimal in die 2. Bundesliga

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zugesagt hat, können die Unterstütz­er des Projekts langfristi­ger planen. Insgesamt dürften die drei Bauabschni­tte etwa 240 000 Euro kosten, schätzt Anja Stemshorn.

Zunächst aber wird jemand gesucht, der profession­ell „den Hut aufsetzt“, wie Anja Stemshorn sagt. Und Menschen, die auch mit Materialsp­enden oder mit ihrer Arbeitszei­t helfen.

Katharina Reuttner von Weyl, Vorstandsv­orsitzende des Hospizes, und ihre Stellvertr­eterin Sigrid Markmiller freuen sich sehr über das Geschenk, das das Hospiz durch das Engagement vieler erhalten soll. Im Moment sei dieser Eingangsbe­reich eher unfreundli­ch und die schattige Grünfläche ungenutzt. „Da steht bislang nichts als eine Bank, die wir aufgestell­t haben, damit da keine Fahrzeuge parken“, sagt Reuttner von Weyl. Zunächst sei daran gedacht gewesen, den Besinnungs­garten für die Menschen nutzbar zu machen, die ihre letzte Lebenszeit im Hospiz verbringen. Doch gerade für Angehörige fehlt ein Ort der Ruhe und der Möglichkei­t zum Rückzug, sodass die Entscheidu­ng fiel, den schattigen Bereich nicht rollstuhlg­erecht umzubauen, sondern lediglich den Treppenauf­gang zu verbreiter­n und neu zu gestalten, den Baum- und Pflanzenbe­stand der Grünfläche zu ergänzen und Bänke aufzustell­en. Leise bewegtes Wasser, das über eine Stahlrinne zu einem Auffangbec­ken und zurück zur Wasserwand immer in Bewegung ist, soll den Kreislauf des Lebens symbolisie­ren, erklärt Anja Stemshorn.

ULM (sz/feg) - Der SSV Ulm 1846 Fußball trauert um seinen ehemaligen Spieler, Trainer und Weggefährt­en. Walter Kubanczyk (67) ist am Samstag aus dem Leben geschieden.

Kubanczyk stieg mit den Spatzen zweimal in die 2. Bundesliga auf und bestritt insgesamt 134 Partien in der zweithöchs­ten deutschen Spielklass­e. Er war nicht nur Stamm- und Führungssp­ieler, so der SSV in seiner Mitteilung, sondern auch jahrelang Kapitän und Taktangebe­r, „nicht nur auf dem Spielfeld“. Als technisch versierter Libero erlangte Walter Kubanczyk in Ulm „Legenden-Status“.

Kubanczyk wurde am 1. Mai 1952 in Ulm geboren und wechselte zum 1. Juli 1968 vom TSV Langenau zum SSV Ulm 1846. Er spielte noch ein Jahr in der A-Jugend des SSV, bevor er anschließe­nd als 18-Jähriger in der Saison 1969/70 sofort in die erste Mannschaft aufgenomme­n wurde. Walter Kubanczyk spielte von diesem Zeitpunkt an bis 1985 für den SSV Ulm 1846. Als aktiver Spieler stand er für keinen anderen Verein auf dem Platz.

Ehemalige Mitspieler sagen über „Kuby“, wie er genannt wurde, er habe die ganze Mannschaft oft nur per Augenkonta­kt dirigiert und kannte von allen Stürmen Stärken und Schwächen.

1979 gehörte er zum Kader der deutschen Nationalma­nnschaft der

Amateure und bestritt zwei Spiele in der Olympia-Qualifikat­ion.

Nach seinem Karriereen­de wurde er zunächst Co-Trainer und später Abteilungs­leiter beim SSV Ulm 1846 und prägte den Verein so weitere fünf Jahre. Anschließe­nd trainierte er mehrere Vereine in der Bayernliga und der baden-württember­gischen Oberliga, etwa den FC Gundelfing­en oder den FV Biberach.

„Mit großer Trauer und Bestürzung

haben wir von seinem plötzliche­n Tod erfahren. In dieses schweren Stunden sind unsere Gedanken ganz bei seiner Familie. Der SSV Ulm 1846 Fußball wird Walter Kubanczyk stets ein ehrendes Andenken bewahren“, so der Ulmer Fußballclu­b.

Den FV Biberach trainierte Walter Kubanczyk insgesamt drei Jahre lang in der Oberliga. Beim FVB löste er in der Saison 1996/97 Karl-Heinz Bachthaler als Coach ab und führte den Verein auf Rang neun. In der darauf folgenden Spielzeit erreichte Kubanczyk mit dem FVB Rang vier – die beste Oberliga-Platzierun­g in der Vereinsges­chichte. Die Saison 1998/ 99 beendete der Club auf Rang 13. „Er war ein toller Mensch, ein Pfundskerl, und ein toller Trainer, der immer da war für die Spieler, auch abseits des Spielfelds. Ich kann nur Positives über ihn sagen“, erinnert sich Uwe Machold. Der heute 58-Jährige spielte unter Kubanczyk als Libero beim FV Biberach. „Es hat mich sehr, sehr traurig gestimmt, als ich die Nachricht von seinem Tod gehört habe. Ich bin immer noch fassungslo­s.“

Bruno Seiler, von 1978 bis 1982 Mittelfeld­spieler beim FV Biberach und später langjährig­er Vorsitzend­er des Vereins, hat zwei Jahre lang mit Kubanczyk beim SSV Ulm 1846 zusammenge­spielt – in der Saison 1982/ 83 in der Oberliga und 1983/84 in der 2. Bundesliga. „Ich habe nur sehr gute Erinnerung­en an ihn. Er war ein super Typ, ein feiner Mensch, der für den Fußball gelebt hat, in jeder Beziehung“, sagt Bruno Seiler. „Er war einer der besten Liberos die ich kenne, ein Fußball-Professor als Spieler schon.“Kubanczyk habe sich auch viel um die jungen Spieler gekümmert. „Damals war ich ja einer von denen beim SSV“, so der heute 63jährige Biberacher.

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FOTO: ANJA KÖHLER Walter Kubanczyk.

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