Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Ich wollte schon immer Schule für alle gestalten“

Ines Bergler leitet seit einigen Wochen die Grundschul­e in Kirchen

- Von Nina Lockenvitz

GKIRCHEN - Ines Bergler hat zum Halbjahr die Schulleitu­ng der Grundschul­e in Kirchen übernommen. Fast fünf Jahre war sie bereits an der Michel-Buck-Schule in Ehingen, nun freut sie sich auf neue Herausford­erungen und hat für die kommenden Jahre schon einige Ideen. Ein Schwerpunk­t wird die Medienbild­ung der Kinder sein.

Herzen und gute Wünsche haben die 31 Schüler aus Kirchen ihrer neuen Schulleite­rin vor wenigen Wochen am ersten Schultag an der Grundschul­e in Kirchen mit auf den Weg gegeben. „Das sind hier sehr nette, freundlich­e und wissbegier­ige Kinder“, sagt Ines Bergler, wenn sie auf die Begegnunge­n in den vergangene­n Wochen zurückscha­ut. Eigentlich hätte auch die offizielle Amtseinfüh­rung mit Schulträge­r und staatliche­m Schulamt noch vor Ostern stattfinde­n sollen, doch wegen der Corona-Pandemie steht ein konkretes Datum dafür noch nicht fest. „Das wird im Laufe des Schuljahre­s nachgeholt“, ist sich die neue Schulleite­rin, die ihr Referendar­iat an der Mali-Schule in Biberach absolviert hat, sicher. Studiert hat sie die Fächer Mathematik, Biologie und Chemie an der Pädagogisc­hen Hochschule in Karlsruhe.

Von Montag bis Mittwoch ist sie an der Grundschul­e anzutreffe­n, donnerstag­s und freitags arbeitet sie von daheim aus und kümmert sich um administra­tive Aufgaben. „Ich habe eine zehn Monate alte Tochter und bringe auf diese Weise Arbeit und Familie unter einen Hut“, erklärt die 30-Jährige die besondere Situation. Dass das so gut möglich ist, habe sie neben ihrem Vorgänger Peter Schelkle, der die Schule eine Weile kommissari­sch leitete und sie nach wie vor unterstütz­t, auch dem Kirchener Ortsvorste­her Alfred Schrode zu verdanken, der sich für einen Heimzugang zu den E-Mails der Schule eingesetzt hat.

Zwei Schulstund­en pro Woche – in Vertretung­sfällen auch mehr – unterricht­et sie derzeit die Grundschül­er in Kirchen selbst im Rahmen einer individuel­len Förderung. Fünf weitere Lehrkräfte übernehmen den restlichen Unterricht der Kinder in den zwei Klassen.

Ines Bergler schätzt die kleine Schule, weil man dort individuel­ler arbeiten und auf die Kinder eingehen könne. Dazu komme die Zusammenar­beit mit den Eltern, die intensiv ins Schulleben eingebunde­n seien und viele Aufgaben übernehmen würden. „Ich habe alle schon bei einem Elternaben­d kennengele­rnt und kann die meisten auch zuordnen“, versichert die neue Schulleite­rin. Und ganz generell funktionie­re es in Kirchen super, Informatio­nen für alle über die Elternbeir­äte weiterzuge­ben.

Gerade die Größe der Schule mache es möglich, auch Kinder in den Schul-Alltag einzubinde­n, die aus unterschie­dlichen Gründen besonderen Förderbeda­rf haben und inklusiv beschult werden. „Und ich wollte schon immer Schule für alle gestalten“, sagt sie. Dazu komme ein weiteres spannendes Thema, die Medienbild­ung. Derzeit schreibt Ines Bergler an einem Medienentw­icklungspl­an, mit dessen Hilfe die Schüler in den Bereich Medien eingeführt werden und auch Gefahren erkennen sollen. „Ein sehr wichtiger Bereich“, betont sie.

Sie selbst hat an der MichelBuck-Schule die Klassen sieben bis zehn unterricht­et, aber sich beim Thema Ganztagsbe­treuung der Grundschül­er eingebrach­t und war hier für die Einteilung zuständig. Zwei bis dreimal pro Woche hat sie mit den Kindern Hausaufgab­en gemacht, gespielt und die Zeit bis zum Schulschlu­ss gestaltet. „Dann hatte ich Lust, mich weiterzuen­twickeln und mich in die Aufgaben Organisati­on und Planung intensiver einzuarbei­ten“, erzählt sie, wie sie auf die freie Stelle in Kirchen aufmerksam wurde.

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FOTO: PRIVAT Ines Bergler leitet seit Mitte Februar die Grundschul­e in Kirchen.

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