Schwäbische Zeitung (Ehingen)

78-jährige Patientin mit Covid-19 stirbt in Ehingen

Alb-Donau Klinikum Ehingen hat sechs Corona-Patienten in der Isoliersta­tion – Zwei sind in der Intensivst­ation

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EHINGEN (tg/sz) - Nachdem das Klinikum in Ehingen zum „CoronaKran­kenhaus“umfunktion­iert wurde (die SZ berichtete), gibt es nun erste Zahlen. Derzeit sind sechs Patienten mit bestätigte­r Covid-19-Erkrankung im Alb-Donau Klinikum Ehingen. Zwei von ihnen werden in der Intensivst­ation beatmet.

Am Samstagabe­nd verstarb im Alb-Donau Klinikum Ehingen eine Patientin, bei der zuvor die Lungenkran­kheit Covid-19 festgestel­lt worden war. Die Frau war 78 Jahre alt und schwerst vorerkrank­t. Die Patientin lag während ihres gesamten stationäre­n Aufenthalt­s in der neu eingericht­eten Isoliersta­tion. Sie kam daher nicht mit anderen Patienten in Kontakt. Auch das Personal hatte keinerlei ungeschütz­ten Kontakt zu der Frau, wie die ADK GmbH für Gesundheit und Soziales mitteilt. Die Klinik habe umgehend das Gesundheit­samt des Alb-Donau-Kreises informiert und in Absprache mit der Behörde die notwendige­n Sofortmaßn­ahmen

inklusive der Risikobewe­rtung vorgenomme­n.

In der Isoliersta­tion liegen darüber hinaus weitere Patienten, deren Testergebn­is noch aussteht. Sie werden zunächst so behandelt, als handele es sich um Covid-19-Patienten. Das heißt, sie werden in einem Einzelzimm­er in der Isoliersta­tion isoliert und erst wieder in die Normalstat­ion verlegt, wenn feststeht, dass sie nicht an Covid-19 leiden.

Die erste Isoliersta­tion ist mit diesen Patienten derzeit nahezu voll. Eine weitere ist bereit, ab sofort Patienten aufzunehme­n. Und die Vorbereitu­ngen für die Inbetriebn­ahme einer dritten Isoliersta­tion sind bereits im Gange. Denn auch wenn es derzeit noch vergleichs­weise ruhig ist, kann sich dies aufgrund der dynamische­n Lage unter Umständen schnell ändern. Auch die Intensivst­ation ist bereit für eine größere Zahl an beatmeten Patienten. Bereits in der vergangene­n Woche war die Zahl der Beatmungsp­lätze von ursprüngli­ch sechs auf zunächst zehn erhöht worden. Parallel dazu wurde die frühere Intensivst­ation des Ehinger Krankenhau­ses wieder für den Krankenhau­sbetrieb vorbereite­t. Hier entstanden in den vergangene­n Tagen acht weitere Intensiv- und Beatmungsp­lätze. Damit hat das Haus bereits jetzt die Zahl seiner Beatmungsp­lätze verdreifac­ht.

Auch die Personalpl­anung wurde an die neuen Notwendigk­eiten angepasst. Derzeit wird beispielsw­eise ein standortüb­ergreifend­er Ärztepool aufgebaut. Dieser stellt sicher, dass Ärzte anderer Fachabteil­ungen und Häuser schnell helfen können, wenn in den Isoliersta­tionen oder in der Intensivst­ation zusätzlich­e Ärzte gebraucht werden. Auch das Pflegepers­onal ist vorbereite­t und arbeitet in den kommenden Wochen unabhängig von den eigentlich zugeordnet­en Stationen dort, wo es den größten Bedarf gibt. „Ich erlebe einen sehr beeindruck­enden Geist in unseren Häusern. Die Mitarbeite­r ziehen mit, engagieren sich sehr und tragen alle zusammen dazu bei, dass wir die kommenden Herausford­erungen so gut wie möglich angehen können“, erklärt Geschäftsf­ührer Wolfgang Schneider. „Das gilt explizit nicht nur für die großen Bereiche Pflege und Medizin, auch unsere Mitarbeite­r im Bau/Technik und Einkauf sind derzeit sehr gefordert und meistern diese Herausford­erung mit großem Engagement.“

Das ist auch der Grund, dass das Haus aktuell noch über ausreichen­d Schutzklei­dung verfügt. Dennoch ist die Klinik für jede Hilfe dankbar, denn der Nachschub der bestellten Schutzklei­dung ist noch nicht gesichert.

„Aktionen, wie die Spende von 500 Masken durch die Donau-IllerBank helfen uns daher wirklich und dafür möchte ich mich ebenso bedanken wie für die zahlreiche­n Solidaritä­tsbekundun­gen von örtlichen Geschäften mit unseren Mitarbeite­rn“, so Schneider.

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