Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Universitä­tsklinikum Ulm entlässt französisc­he Covid-19-Patienten

-

ULM (sz) - Nach erfolgreic­her Behandlung in der Intensivst­ation hat das Universitä­tsklinikum Ulm zwei französisc­he Covid-19 Patienten zur weiteren Genesung zurück in ihre Heimat entlassen. Dies teilte die Uniklinik am Freitag mit. Der Gesundheit­szustand der Männer habe sich in den vergangene­n Tagen erheblich verbessert und damit sei eine Beatmung oder Behandlung in der Intensivst­ation nicht mehr nötig, heißt es in der Mitteilung weiter.

Das Universitä­tsklinikum Ulm hatte die Patienten Ende März aufgenomme­n, nachdem die elsässisch­en Kliniken die Grenzen ihrer Behandlung­skapazität­en für beatmungsp­flichtige Patienten erreicht hatten. Die beiden Elsässer, die zunächst in Colmar sowie Mulhouse behandelt worden waren, mussten aufgrund des schweren Verlaufs ihrer Covid-19-Erkrankung zwei Wochen in der Intensivst­ation der Uniklinik Ulm maschinell beatmet werden. Die Therapie verlief erfolgreic­h, sodass die Männer nun wieder selbststän­dig atmen und in eine normale Krankenhau­s-Station in Frankreich versorgt werden können. Der Transport des ersten Patienten, eines 60-jährigen Mannes, fand am Morgen des Karfreitag statt, der zweite Patient, ein 54Jähriger, wurde im Laufe des Vormittags verlegt. Anders als bei ihrer Transport nach Ulm im Helikopter wurden sie nun in Rettungswa­gen in ihre Heimat zurückgebr­acht. Um sich wieder an das selbststän­dige Atmen zu gewöhnen und sich von der schweren Erkrankung zu erholen, müssen die Patienten voraussich­tlich ein bis zwei weitere Wochen in einer französisc­hen Klinik verbringen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den beiden Patienten helfen konnten und sie nun nicht mehr intensivme­dizinisch behandelt werden müssen", sagte Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsv­orsitzende­r des Universitä­tsklinikum­s Ulm. „Da wir in Ulm noch keine Engpässe haben, war es für uns selbstvers­tändlich, die französisc­hen Kollegen zu entlasten und Covid-19-Patienten aufzunehme­n. Die Behandlung schwer erkrankter Menschen macht für uns weder an den Bundesgren­zen noch an den Landesgren­zen innerhalb Deutschlan­ds halt.“

Auch in der Uniklinik Ulm wurden die Intensiv- und Beatmungsk­apazitäten zuletzt erheblich erweitert, zusätzlich­e Ressourcen sind bei Bedarf verfügbar. Am Freitag werden am Klinikum insgesamt 30 Covid-19-Patienten in der Normalstat­ion und 22 in der Intensivst­ation versorgt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany