Forstarbeiten derzeit unter erschwerten Bedingungen
Momentane Arbeitsschwerpunkte: Sturmholz-Aufarbeitung und Baumpflanzungen
ULM-WIBLINGEN (sz) - Der Forstbezirk Ulmer Alb ist Ende März unter erschwerten Bedingungen in die diesjährige Pflanzsaison gestartet. Bei den Baumschulen und den Pflanzunternehmen macht sich der Mangel an Saisonarbeitskräften bemerkbar. Erschwerend kommt hinzu, dass die anhaltend trockene Witterung den Oberboden ausgedörrt hat und die jungen Bäume dadurch schwerer anwachsen. Trotz der guten Winterfeuchte kann dies je nach weiterem Witterungsverlauf zu Problemen und Ausfällen führen. „In den schattigen Lagen ist es noch feucht genug “, sagt Forstbezirksleiter Thomas Herrmann, „wir hoffen aber in naher Zukunft auf Regen.“
Wichtigste Aufgabe im Forstbezirk Ulmer Alb ist derzeit die Beseitigung der Sturmschäden infolge „Sabine“. Überall verstreut sind durch den Wintersturm Bäume, vor allem Fichten, umgefallen. Bleiben diese zu lange im Wald liegen, besteht die Gefahr, dass sich ein massiver Borkenkäferbefall im Sommer einstellt. Die vom Sturm geworfenen Fichten dienen dem Borkenkäfer als idealer Brutraum. Um hier schnell und effizient zu sein, wird der Einsatz der eigenen Forstwirte mit Holzerntemaschinen, sogenannte Harvestern, kombiniert. Die Harvester werden über geografische Informationssysteme zu den umgefallenen Bäumen geleitet, die zuvor über eine App auf dem Smartphone erfasst wurden. „Wir planen, dass die Arbeiten so bis Ende Mai im gesamten Forstbezirk erledigt und damit die Folgeschäden durch Borkenkäfer minimiert sind“, so Herrmann.
Trotz der Pandemie steht der
Wald für Waldbesucher offen – vorausgesetzt, sie halten den derzeit vorgeschriebenen Mindestabstand ein. Einzig die Waldspielplätze und Grillstellen dürfen nicht genutzt werden und sind in den Wäldern des Forstbezirks Ulmer Alb gesperrt. „Wir freuen uns über jeden erholungsuchenden Bürger“, betont Fortbezirksleiter Thomas Herrmann, „und denken, zumindest eine kleine Auszeit in unseren Wäldern bieten zu können, auch wenn unser waldpädagogisches Programm zurzeit leider ausgesetzt ist. Bitte halten Sie sich an die Abstandsregel der Landesregierung.“Er bittet um Verständnis, dass es durch die Sturmholzaufarbeitung zu einzelnen Wegsperrungen beziehungsweise schwierigeren Bedingungen auf den Wegen kommen könnte. Auch weist er auf das jetzt geltende Rauchverbot im Wald hin.
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit Januar 2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 320 000 Hektar Staatswald – das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. Der Forstbezirk Ulmer Alb bewirtschaftet davon knapp 16000 Hektar. ForstBW setzt sich zum Ziel ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bilde das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage der Tätigkeit. Dazu trügen landesweit rund 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei, davon rund 70 im Forstbezirk Ulmer Alb.