Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hilfen für Kulturscha­ffende gefordert

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WIESBADEN/BERLIN (KNA(dpa) Zur Sicherung der Kulturszen­e in der Corona-Krise sieht die Vorsitzend­e des Kulturauss­chusses des Bundestage­s, Katrin Budde, weiteren Handlungsb­edarf. „Es sind sich alle einig, dass die Hilfen in vielen Fällen nicht ausreichen“, sagte die SPD-Politikeri­n vor der Sitzung des Kulturauss­chusses. Als sinnvoll bezeichnet­e Budde einen Vorschlag, nach dem ein Drittel der Hilfen für Solo-Selbständi­ge von bis zu 9000 Euro für drei Monate als fiktiver Unternehme­rlohn beantragt werden könnte. „Das wäre eine Vereinheit­lichung, die es bisher nicht gibt.“

In Deutschlan­d sind im Jahr 2018 rund 495 000 Menschen im Kulturbere­ich als Selbststän­dige oder Freiberufl­er tätig gewesen. Wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte, gingen insgesamt rund 1,3 Millionen Personen einem Beruf im Kulturbere­ich nach; das waren 3,1 Prozent aller Erwerbstät­igen in Deutschlan­d. Der Selbststän­digen-Anteil bei den Kulturscha­ffenden liege mit 39 Prozent deutlich über dem entspreche­nden Anteil der gesamten erwerbstät­igen Bevölkerun­g (10 Prozent).

Musikfesti­vals aus ganz Deutschlan­d haben in einem Brief an Kanzlerin Merkel und Kulturstaa­tsminister­in Grütters eine Gleichbeha­ndlung mit Sport, Kirchen und Wirtschaft gefordert. Auch bei Kulturvera­nstaltunge­n könnten strenge Hygieneund Abstandsre­geln umgesetzt werden, erklärten die Verantwort­lichen von 40 Klassik-Festivals.

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