Frauen nähen Gesichtsschutz für den guten Zweck
Landfrauenverein Ersingen startet doppelt hilfreiche Benefizaktion – Einfache Masken können ab sofort bestellt werden
GERSINGEN - Der Ersinger Landfrauenverein hat zusammen mit ehrenamtlichen Näherinnen aus dem gesamten Raum Erbach eine Aktion mit einem doppelten guten Zweck gestartet: Die Frauen nähen und verkaufen Gesichtsschutz, mit dem die Ausbreitung des Coronavirus gebremst werden kann, und mit dem Erlös wird der Erbacher Tafelladen unterstützt.
Die zweite Vorsitzende Edeltraud Lemke koordiniert das Projekt, das in einem ersten Teil bereits erfolgreich abgeschlossen wurde. „Nachdem wir über die geplante Aktion im Mitteilungsblatt berichtet hatten, haben sich auch mehrere Frauen, die nicht zu unserem Verein gehören, gemeldet und sich bereit erklärt, den Gesichtsschutz zu nähen. Diese Einsatzbereitschaft finde ich einfach toll“, erzählt Lemke. Zehn Näherinnen aus Ersingen, Dellmensingen, Bach, Erbach und Öpfingen haben insgesamt rund 300 Stoffmasken genäht. Diese wurden für einen symbolischen Obolus von einem Euro verkauft, wobei auch mehr bezahlt werden durfte, schließlich geht der Erlös an den Erbacher Tafelladen. „400 Euro haben wir dadurch zusammenbekommen“, freut sich Edeltraud Lemke.
Weil die Aktion so erfolgreich war, wird sie nun – rechtzeitig zur ab Montag gültigen Maskenpflicht in Baden-Württemberg – wiederholt. Während der Stoff für die erste Runde im Internet bestellt wurde und zum Teil auch von gespendeten Leintüchern stammte, kommt er nun zum Sonderpreis von der „Wäschekrone“in Laichingen. „Wir haben zwar auch noch einige Leintücher übrig, aber die meisten Leute wollen lieber bunte Masken tragen. Außerdem ist der
Stoff aus Laichingen garantiert neu“, sagt Edeltraud Lemke, die diese Woche mit der Lieferung rechnet: „Sobald der Stoff da ist, können unsere Näherinnen starten, sodass wir spätestens innerhalb von 14 Tagen die Schutzmasken fertig haben sollten.“Bestellungen nimmt sie ab sofort telefonisch (Nummer siehe Textende) entgegen. Der Preis soll diesmal zwei Euro pro Stück betragen, wobei gerne auch zusätzliche Spenden angenommen werden. Alle Frauen arbeiten ehrenamtlich, sodass der volle Erlös – nach Abzug der Materialkosten – dem Erbacher Tafelladen zu Gute kommt.
Die Masken bestehen aus Baumwolle, als Befestigung dienen Schnüre. „Wir bekommen leider keinen Gummi mehr her. Im Handel ist alles ausverkauft oder aber zu teuer“, berichtet Edeltraud Lemke. Am Rand ist dünner Draht eingelassen, damit man den Stoff auch über die Nase ziehen kann. Zur Reinigung empfiehlt sie, die Maske etwa zehn Minuten lang im Topf auszukochen, mit oder ohne Waschmittel.
Bei dem von den Ersinger Landfrauen und ihren Helferinnen hergestellten Gesichtsschutz handelt es sich zwar um keine medizinische Maske, die den Träger vor dem Coronavirus schützt, aber die Personen in der Nähe können nicht so leicht durch Tröpfchen infiziert werden. „Wenn also jeder einen trägt, schützt man sich gegenseitig“, sagt Edeltraud Lemke. Damit genügt dieser Gesichtsschutz auch den Empfehlungen der neuen Corona-Landesverordnung für das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit.
Und die Aktion dient einem guten Zweck. Sobald auch der zweite Teil hoffentlich mit reger Nachfrage gesegnet ist, soll das Geld gesammelt an den Erbacher Tafelladen übergeben werden – und dort kann man es gut gebrauchen (siehe Kasten).