Scanplus-Baskets Elchingen beantragen Lizenz für die ProA und wecken leise Hoffnungen
ELCHINGEN (gioe/sz) - Vielleicht wird es in der kommenden Saison doch Profi-Basketball in Elchingen geben. Diese Hoffnung schürte eine unlängst verschickte Pressemitteilung der Scanplus Baskets. Demnach hat sich der Klub dazu entschieden, doch den ersten Teil des Lizenzantrags für die ProA einzureichen. Um aber auch den zweiten Schritt zu gehen, steht den Elchingern ein Kraftakt bevor.
Anfang des Monats hatte der Verein verkündet, in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga anzutreten – obwohl er nach dem Corona-bedingten Abbruch der ProB als Tabellenführer und damit sportlicher Aufsteiger feststand. Zu hoch sei das Risiko gewesen, unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen den Profisportbetrieb aufrechtzuerhalten.
Man befürchtete, dass einige Sponsoren durch eigene Krisen abspringen oder die finanziellen Mittel kürzen müssten. Der Gang in die Regionalliga sei die einzige Möglichkeit, den Verein zu schützen, hieß es damals.
An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert, es sei völlig unklar, wie es mit dem Basketball in Elchingen weitergehe, heißt es in der neuen Mitteilung. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Die Liga nahm Änderungen am Lizenzverfahren und den Terminfristen vor, die den Elchen neue Möglichkeiten bieten. Deshalb beschloss der Vorstand, sich mit dem ersten Teil des Lizenzantrags die Option auf die ProA offen zu halten. Die ProB komme für den Klub nicht infrage: „Das bisherige Team wäre aus rein ökonomischen Gründen nicht zu halten, zudem ist das wirtschaftliche Mindestrisiko bei einem ProB-Spielbetrieb nicht kleiner als in der ProA.“
Bis Ende Mai hat der Klub Zeit, Strukturen zu schaffen, um den Spielbetrieb in der ProA wirtschaftlich zu stemmen. Der SV Oberelchingen kalkuliert bei einem Aufstieg mit einem Risiko von mindestens 100 000 Euro, gegen das er sich absichern muss. „Ohne diesen Mindestbetrag im Rücken wird es keinen Aufstieg in die zweithöchste Basketball-Bundesliga geben“, schreibt der Verein. Um das Geld zusammenzukriegen, planen die Elchinger verschiedene Aktionen und hoffen auf Unterstützung der Fans und Sponsoren. Außerdem soll die Trägerin des Profispielbetriebs, die Elchinger Basketball Betriebs UG, zu einer GmbH ausgebaut werden. Das soll das künftige Risiko besser absichern. Als Geschäftsführer der GmbH haben sich die Elche den bisherigen Sportdirektor Daro Jerkic ausgesucht. Um den Verein zu entlasten, kündigte Jerkic jedoch erst mal seinen Vertrag und ist derzeit arbeitssuchend. Bis Ende Mai plant der SVO, die GmbH ausgebaut und Jerkic installiert zu haben. Durch die Anpassungen der Liga hoffen die Elche auch, dass sich das Thema Hallenkapazität zu ihren Gunsten entwickelt. Eigentlich ist die Brühlhalle zu klein für die ProA. Durch die neue Lage könnte die Liga nun allerdings kulanter sein. Trotzdem möchten die Basketballer mit der Gemeinde Elchingen an einem „Entwicklungsplan“für die Halle arbeiten. Ende Mai soll dann die Entscheidung fallen, ob der Elche-Vorstand auch den zweiten Teil des Lizenzantrags einreichen.