Erst Diamanten, dann Drogen, jetzt Knast
Rauschgiftschmuggler müssen ins Gefängnis – Einer brauchte das Geld gar nicht
ULM (bh) - Dass Drogenhandel kein Kavaliersdelikt ist, demonstrierte jetzt die dritte Große Strafkammer des Landgerichts Ulm nach sechstägiger Beweisaufnahme. Zwei Männer im Alter von 31 und 28 Jahren wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Der jüngere Hauptangeklagte muss acht Jahre und neun Monate hinter Gittern verbringen, sein 31jähriger Komplize sieben Jahre und neun Monate. Ein dritter Täter war vorher in einem abgetrennten Verfahren wegen Rauschgifthandels zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden.
Das Trio hatte im Raum Ulm und Göppingen zwischen 2016 und Juli 2019 einen lukrativen Rauschgifthandel getrieben, der für die Männer ein kleines Vermögen abwarf. Doch wie in den meisten Fällen kamen die Ermittler
der Kripo den Männern auf die Spur und fanden heraus, dass mit 5,5 Kilogramm Amphetamin, 245 Gramm Kokain, 2100 Ecstasy-Tabletten sowie 3,7 Kilogramm Marihuana gehandelt worden war. Insgesamt machten sich die Dealer laut Beweisaufnahme in 26 Fällen schuldig. Die Ware bezogen die Männer in den Niederlanden. Wie bei der Beweisaufnahme zur Sprache kam, hätte es beispielsweise der 31-jährige Angeklagte überhaupt nicht nötig gehabt, sich mit kriminellen Machenschaften zu bereichern. Er verdiente als Diamantenhändler in den Niederlanden und an der Börse genügend Geld, um sich ein gutes Leben zu finanzieren. Aber irgendwie fand er einen Reiz an den verbotenen Geschäften mit dem Rauschgift und wollte mit seinen Kumpels in Ulm und Göppingen
einen hochprofessionellen Handel aufziehen.
So ergaben die Ermittlungen der Kripo, dass das Trio für die Beschaffungsfahrten nach Holland ein Motorrad angemietet hatte, das mit einer Folie ein anderes Styling bekam, um bei einer eventuellen Flucht die Polizei zu irritieren. Die Beutel mit dem Kokain wurden mit einem Peilsender ausgestattet, um die Ware wieder zu orten, falls sie bei der Flucht weggeworfen würde.
Die Polizei kam den Männern auf die Schliche und hob eine Garage in Wiblingen aus, wo das Rauschgift für den Weiterverkauf gelagert wurde. Der Wunsch um eine mildere Strafe wurde von der Strafkammer nicht erfüllt. Die Angeklagten bekommen die ganze Härte des Gesetzes jetzt zu spüren.