Hohlräume unter dem Bahnhofplatz entdeckt
Vier Öffnungen traten im Zuge der Kanalarbeiten in Ulm zum Vorschein
ULM (sz) - Im Zuge von Kanalarbeiten sind von den Ulmer Entsorgungsbetrieben vier Öffnungen am „Oststadtsammler“vor dem Hauptbahnhof entdeckt worden. Dahinter hatte man jeweils teilweise verfüllte Hohlräume entdeckt. Laut Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart handelt es sich, wie anfänglich vermutet, um zwei Kanäle, in denen die Kleine Blau unter dem von Jan van Valckenburgh im 17. Jahrhundert errichteten Festungsbauwerk hinduchfloss.
Baubegleitend wurde kurz vor Ostern der östlich gelegene Kanal vom Landesamt untersucht. „Die Stadtverwaltung hat das Landesamt für Denkmalpflege frühzeitig mit ins Boot geholt. Damit können die für die Stadtgeschichte wichtigen erhaltenen
Baubefunde der Festungszeit dokumentiert werden“, heißt es.
Ab Mitte Mai wird dann der westliche Kanalabschnitt von oben freigelegt, das Gewölbe vermessen und anschließend konservierend verfüllt. Damit kann die historische Bausubstanz für zukünftige Untersuchungen gesichert und gleichzeitig die Standsicherheit für den neuen Bahnhofsplatz wieder hergestellt werden.
Verzögerungen beim Bauablauf durch die Sicherungsarbeiten der Denkmalpfleger erwartet die Bauverwaltung derzeit nicht. Laut dem städtischen Projektleiter für den Bahnhofsplatz,
Harald Walter, funktioniert die Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege, der Stadt und den Baufirmen wie gewohnt sehr gut.
Mit dem Neubau des Bahnhofplatzes, der neuen ÖPNV-Haltestelle „Hauptbahnhof“und dem Parkhaus am Bahnhof werden zwischen dem Postgebäude im Norden und dem Zentralen Omnibusbahnhof im Süden auch alle Leitungen im Untergrund erneuert, der Boden durchgehend bis zu einer Tiefe von rund 1,50 Metern ausgetauscht und schließlich die Platzoberfläche neu gestaltet. Weitere historische Funde werden wegen der fortgeschrittenen Arbeiten jedoch nicht mehr erwartet. Grundsätzlich ausschließen will dies jedoch auch niemand.