Late Entry als mögliche späte Alternative
Reitsport: RSG Öpfingen sagt sein großes Springturnier für Juni ab und hofft auf den Herbst
RFV Ehingen: Früher als 2019 wollte der Reit- und Fahrverein sein Turnier diesmal austragen. „Wegen Terminüberschneidungen im Vorjahr hatten wir einen neuen Termin gesucht“, sagt Angelika Aierstok, eine der Vorsitzenden des RFV. Man entschied sich für den Feiertag Christi Himmelfahrt (21. Mai) für das Jugendturnier und für die darauffolgenden drei Tage für das Springturnier – und musste die Veranstaltung nun aber schweren Herzens absagen. „Wir haben gewartet, so lange es geht“, so die Vorsitzende. Weil das Turnier wichtig ist für den Verein und weil man den Reitern gern eine Bühne geboten hätte. Doch es ist nicht möglich und wäre auch finanziell in dieser Zeit schwer zu stemmen gewesen. „Wir hatten Sponsoren angeschrieben, aber keine Rückmeldung erhalten.“Zudem war nicht auszuschließen, dass ein Turnier womöglich nur ohne Zuschauer hätten stattfinden können – was bedeutet hätte, dass der Verein auf Einnahmen durch die Bewirtung der Zuschauer hätte verzichten müssen. Dem RFV Ehingen bleibt die Hoffnung, dass das im September geplante Dressurturnier stattfindet. Abgesagt ist es noch nicht. „Das lassen wir erst mal stehen“, sagt Angelika Aierstok. Ob es im Verein Überlegungen gibt, das Springturnier zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr nachzuholen? Die Vorsitzende ist skeptisch. „Überlegungen haben wir viele, aber wir müssten abwarten, wie die Auflagen bis dahin wären.“Zumal man dann wohl in die Halle ausweichen müsste. Doch sei ein Freiland-Turnier mit Blick auf Abstandsregeln leichter umzusetzen als ein Turnier in der Halle, so Angelika Aierstok. „Wir lassen alles offen.“
GGÖPFINGEN - Die Reitsportgemeinschaft Öpfingen hat ihr für Anfang Juni vorgesehenes Springturnier mit zwei S-Prüfungen abgesagt. Dies teilte der RSG-Vorsitzende Franz Sattelberger am Mittwoch mit. Ganz abgehakt hat der Öpfinger Verein das Turnierjahr 2020 allerdings noch nicht. Sofern es bis dahin möglich ist, will der Verein im Spätsommer oder Herbst noch zwei Late-Entry-Turniere ausrichten.
Noch vor einigen Wochen hatten die RSG-Verantwortlichen gehofft, dass sich die Verbreitung des Coronavirus soweit abschwächen würde, dass ein Reitturnier wie das Anfang Juni in Öpfingen doch ausgetragen werden könnte. Doch die Hoffnung zerschlug sich und mit ihrer Absage steht die RSG nicht allein da – nicht bundesweit und auch nicht in der Region (siehe weiteren Bericht).
Um sich daher nicht falsche Hoffnungen zu machen und nicht vergebens Zeit und Kraft in die Organisation eines Turniers zu stecken, das sich vom 4. bis 7. Juni über vier Tage erstreckt hätte und zu dem zwischen 700 und 800 Reiter erwartet worden wären, zogen die Öpfinger nun die
Reißleine. Auch wenn es schmerzt. „Das Turnier ist ein Highlight für den Verein, für den Ort und auch für Zuschauer“, sagt Franz Sattelberger. „Ein Turnier mit einer S*- und einer S**-Prüfung gibt es in der Region sonst nicht.“Aber darüber zu klagen, „hilft nichts“, so der RSG-Vorsitzende. Schließlich würden in den nächsten Monaten auch viele größere Turniere in Deutschland ausfallen. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der CHIO in Aachen, das größte und eines der traditionsreichsten Turniere der Welt, das 2020 erstmals in seiner 94 Jahre langen Geschichte nicht stattfinden wird.
Doch die große Zahl der Turniere in Deutschland machen die kleineren und mittleren Turnieren aus, die wegen der Corona-Pandemie in Serie gestrichen wurden. Der Pferdesportverband Württemberg schreibt in der aktuellen Ausgabe seines Pressedienstes von Hunderten kleinerer und mittlerer Turniere und
Wettbewerbe, die bis 31. August ausfallen werden.
Was nach dem 31. August geschieht, lässt sich derzeit nicht sagen. Die Verantwortlichen der RSG Öpfingen haben sich noch nicht vom Gedanken verabschiedet, 2020 vielleicht doch noch ein oder zwei Turniere auszutragen. Kleinere Turniere dann als das im Juni, mit weniger Teilnehmern, ohne S-Prüfungen und eher für jüngere Pferde. Und als Late Entry’s, die kurzfristiger auf die Beine gestellt werden können. Hinzu kommt, dass Teilnehmer später melden können als bei normalen Turnieren und dass laut Sattelberger in diesem Jahr auch ein Late-EntryTurnier beim Verband später angemeldet werden müsse. „Man bräuchte keine große Vorlaufzeit, ein solches Turnier wäre schnell umzusetzen“, sagt der RSG-Vorsitzende. Der Verein hat bereits Erfahrungen mit solchen Veranstaltungen gemacht, außerdem wäre der späte Turniertermin in der zweiten Septemberhälfte
für die Öpfinger nichts Neues – der Verein hatte früher sein Turnier zu diesem Zeitpunkt, ehe er es vor wenigen Jahren, nach der Sanierung des Turnierplatzes, in den Juni verlegte.
Sollten im Spätsommer oder in den ersten Herbstwochen Turniere wieder möglich sein, müsse man aber auch sehen, welche anderen Reitsport-Veranstaltungen in der Region noch geplant werden. „Es kommt drauf an, ob andere Vereine auch noch was machen“, sagt Sattelberger. Wünschenswert wäre es schon, auch mit Blick auf die eigenen Nachwuchsreiter, aber auch die Springreiter der anderen Vereine in der Region. Und nach Monaten ohne Turniersport würden alle einen Start herbeisehnen. „Alle scharren dann mit den Hufen“, so der RSGVorsitzende.
Sollte sich das verbleibende Ziel im laufenden Jahr nicht mehr umsetzen lassen, dann wird sich die Reitsportgemeinschaft ganz auf 2021 konzentrieren, wenn wieder Anfang Juni das großes Springturnier stattfinden soll, das 2020 nicht möglich ist. Franz Sattelberger: „Dafür hängen wir uns dann voll rein.“
„Man bräuchte keine große Vorlaufzeit, ein solches Turnier wäre schnell umgesetzt.“RSG-Vorsitzender Franz Sattelberger über Late-Entry-Turniere im Jahr 2020