Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Beschäftig­te fast aller Branchen in Kurzarbeit

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MÜNCHEN/NÜRNBERG (dpa) - Nur wenige Branchen in Deutschlan­d sind nach einer Untersuchu­ng des Münchner Ifo-Instituts in der Corona-Krise nicht von Kurzarbeit betroffen. Dazu zählten etwa Energiever­sorger, Abwasseren­tsorger und Medikament­enherstell­er. Anwaltskan­zleien, Steuerbera­ter und Wirtschaft­sprüfer seien mit drei Prozent der Betriebe von Kurzarbeit kaum betroffen, teilte das Wirtschaft­sforschung­sinstitut am Dienstag als Ergebnis seiner Erhebung mit. Auch in der Chemie halte sich die Kurzarbeit mit 30 Prozent der Betriebe noch in Grenzen, bei Hersteller­n von Nahrungsun­d Futtermitt­eln seien es 21 Prozent, im Gesundheit­swesen 14 Prozent. Zum Vergleich: In der Gastronomi­e ist mit 99 Prozent fast jeder Betrieb von Kurzarbeit betroffen, in der Hotellerie sind es 97 Prozent.

Bundesweit gebe es große Unterschie­de: Am stärksten betroffen seien Bayern mit 54 Prozent und BadenWürtt­emberg mit 53 Prozent der Unternehme­n. Am Ende der Skala liegen die drei mitteldeut­schen Länder Thüringen, Sachsen und SachsenAnh­alt mit 43 Prozent sowie Rheinland-Pfalz und das Saarland mit 39 Prozent. Insgesamt hatten nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit bis Ende April 751 000 Unternehme­n für 10,1 Millionen Mitarbeite­r Kurzarbeit angemeldet – das wäre fast jeder dritte sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te in Deutschlan­d. Die Bundesagen­tur geht jedoch davon aus, dass nicht jede Anzeige auch wirklich zu Kurzarbeit führt.

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