Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Brandansch­lag auf Munderking­er Schule

Unbekannte zerschlage­n Scheibe und werfen Brandsatz in Unterricht­sraum – Hoher Sachschade­n – Kriminalpo­lizei ermittelt

- Von Andreas Wagner und Grischa Beißner

GMUNDERKIN­GEN - Bei einem Brandansch­lag auf die Schule an der Donauschle­ife in Munderking­en ist ein erhebliche­r Schaden entstanden. Unbekannte hatten nach Polizeiang­aben im Zeitraum zwischen Sonntagmit­tag und Montagmorg­en an einem der Schulgebäu­de an der EugenBolz-Straße eine Fenstersch­eibe eingeschla­gen und durch das Loch eine Flasche mit Brandbesch­leuniger in einen Unterricht­sraum geworfen. Boden und Mobiliar fingen Feuer und begannen zu kokeln, doch breitete sich das Feuer nicht weiter aus. Hinweise auf den oder die Täter gibt es noch nicht. Es ist an der Schule nicht der erste Fall von Vandalismu­s in jüngster Zeit – aber es ist der bislang schwerwieg­endste Vorfall.

Den Wochenstar­t hatten sich Schulleite­rin Jutta Braisch und die Lehrer der Schule an der Donauschle­ife ganz anders vorgestell­t. Eine Kollegin habe vor Unterricht­sbeginn den Raum im Gebäude der ehemaligen Weitzmanns­chule kontrollie­ren wollen, als ihr erst ein beißender, stechender Geruch in die Nase gestiegen sei, sagte Jutta Braisch. Kurz darauf war klar, woher dieser Geruch kam: aus dem Raum, in den der Brandsatz geflogen war. Man sah den Schaden in dem stark verrußten Raum, verständig­te die Polizei, die kurz darauf die Ermittlung­en aufnahm und Spuren sicherte. die weiteren Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei, die den Fall übernahm.

Schulleite­rin Jutta Braisch geht davon aus, dass der Brandansch­lag am Sonntag erfolgt ist. Am Freitag, dem Feiertag 1. Mai, war sie selbst auf dem Schulgelän­de und habe nach dem Rechten gesehen, am Samstag war es der Hausmeiste­r der Schule. „Ein offenes und kaputtes Fenster wäre aufgefalle­n“, so Braisch.

Belastende­r als der Zeitpunkt dieser Straftat ist für die Lehrer allerdings die Frage nach dem Täter. Wer steckt hinter dieser Tat oder hinter den vorangegan­gen, denn die Munderking­er

Schule war am Wochenende nicht zum ersten Mal das Ziel von Vandalismu­s. Erst am Wochenende davor war ein von Schülern erbauter Backofen auf dem Schulgelän­de zerstört und Bänke verschmier­t worden, wiederum davor waren auch schon mal Scheiben eingeworfe­n worden. „Es war immer wieder etwas und ist seit einem Jahr massiver geworden“, sagt Braisch. „Seit einem halben oder dreivierte­l Jahr sogar sehr massiv.“Und nun der Brandansch­lag, der deutlich über die Vorfälle bis dahin hinausgega­ngen sei. Die Schulleite­rin macht sich natürlich

Gedanken darüber, wer dahinterst­ecken könnte. Jutta Braisch vermutet, dass es Jugendlich­e waren. Womöglich jemand, der eine Verbindung hat zu der Schule, vielleicht auch ein ehemaliger Schüler, aber ihr ist klar, dass es lediglich Vermutunge­n sind. Offenkundi­g für sie aber ist: „Es sieht nach Wut oder Aggression gegen die Schule aus.“

„Es sieht nach Wut und Aggression gegen die Schule aus.“Jutta Braisch, Leiterin der Schule an der Donauschle­ife Munderking­en

Vandalismu­s in der Stadt

Belege von Wut und Aggression haben sich in der jüngeren Vergangenh­eit nicht nur an der Munderking­en Schule, sondern auch andernorts im Stadtgebie­t gezeigt. Vandalismu­s äußerte sich in der Vergangenh­eit unter anderem an zerstochen­en Autoreifen und erst am vergangene­n Wochenende an Farbschmie­rereien an Häusern (siehe auch Ksten links). Wichtig sei es, mit der Stadtverwa­ltung im Gespräch zu bleiben, sagt die Schulleite­rin Jutta Braisch. Denn auch im Rathaus macht man sich viele Gedanken über die Vorfälle und den Vandalismu­s, der zuletzt immer stärker ausgeufert ist. Jutta Braisch: „Wichtig ist zu überlegen, wie man rankommt an diese Jugendlich­en?“

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SZ-FOTO: KARL-HEINZ BURGHART Die Schule an der Donauschle­ife in Munderking­en war am Wochenende nicht zum ersten Mal das Ziel von Vandalismu­s. Doch der Brandansch­lag übertraf alle bisherigen Vorfälle.
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FOTO: BRAISCH Auf dem Boden sind Brandspure­n deutlich zu sehen. Durch ein eingeschla­genes Fenster war ein Brandsatz in den Raum geworfen worden.
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FOTO: HOG Eine Woche vor dem Brandansch­lag hatten Unbekannte einen von Schülernge­bauten Backofen auf dem Schulgelän­de stark beschädigt.

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