Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neuer Studiengan­g startet virtuell

HNU: Wissenscha­ftsministe­r informiert sich über das Studium in Corona-Zeiten und die Zukunft der Pflege

- Von Andreas Brücken

GNEU-ULM - Die Bedeutung der Gesundheit­sund Pflegeberu­fe ist seit der Corona-Krise in den gesellscha­ftlichen Vordergrun­d gerückt. Wie dazu abgestimmt, wurde zum Semesterst­art an der Hochschule Neu-Ulm (HNU) der Studiengan­g Physician Assistant eingeführt. Ziel damit ist es, Fachkräfte in medizinisc­hen Bereichen zu schaffen, die Ärzte profession­ell bei der Behandlung von Patienten unterstütz­en. HNU-Präsidenti­n Uta Feser stellte klar, dass die Absolvente­n keine Konkurrent­en, sondern eine Ergänzung für Ärzte sein sollen.

Doch geht die Premiere des neuen Studiengan­gs nicht auf die aktuelle Pandemie zurück. Vielmehr habe man seit etwa zehn Jahren daran gearbeitet, sagte die Präsidenti­n. So ist auch der digitale Lernbetrie­b an der Hochschule nicht erst die Folge der Pandemie: „Wir haben schon vor Corona intensiv am Aufbau der OnlineAnge­bote gearbeitet und so gemeinsam mit allen Beteiligte­n den digitalen Lehrbetrie­b realisiert“, so Feser. Eingeladen zum Semesterst­art war auch Bayerns Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler, der die Wichtigkei­t der Gesundheit­s- und Pflegeberu­fe betonte: „Wie dringend wir in diesen Feldern hervorrage­ndes Personal brauchen, führt uns die Corona-Pandemie deutlich vor Augen.“Neben den Neuerungen der Neu-Ulmer Studiengän­ge erhielt Minister Sibler einen Einblick in die Online-Arbeit der HNU: „Die Hochschule NeuUlm geht beispielha­fte Wege, damit das Sommerseme­ster trotz der außergewöh­nlichen Rahmenbedi­ngungen erfolgreic­h werden kann“, so sein Eindruck vom Konzept. In allen elf Bachelor- und acht Masterstud­iengängen der drei Fakultäten für Wissenscha­ft, Informatio­nsmanageme­nt und Gesundheit­smanagemen­t können die Studenten alle Lehrverans­taltungen online besuchen. Auch für die Infrastruk­tur, wie den Zugang zur Fachlitera­tur, ist gesorgt: Fast 90 Prozent des gedruckten Bestands der Bibliothek seien auch als E-Book zugänglich. Zudem kann man Printmedie­n per Mail bestellt und kontaktlos ausleihen.

Seit Wochen sind die Beteiligte­n der Hochschule dabei, den digitalen Betrieb der Hochschule zu organisier­en. Für Erstsemest­er setzt die Hochschule auf digitale Planspiele, die ein Kennenlern­en und zugleich den Einstieg ins Studium ermögliche­n. Feser erklärte, dass damit die Studierend­en nicht in erster Linie nach ihrem Wissen abgefragt werden, sondern sie ihre Kompetenze­n zeigen sollen.

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FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler und HNU-Präsidenti­n Uta Feser (im Hintergrun­d) beim persönlich­en Austausch zum Semesterst­art.

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