Drei infizierte Bewohner des Altenheims St. Hildegard sind verstorben
Der erste Corona-Fall in der Einrichtung war bereits am Dienstag vergangener Woche bekannt
OBERDISCHINGEN (dtp) - 27 Bewohner des Altenheims St. Hildegard in Oberdischingen sowie 15 Mitarbeiter sind, wie berichtet, mit dem Coronavirus infiziert. Über den ersten Fall wurde die Einrichtung bereits am Dienstag vergangener Woche informiert. Nun, eine Woche später, sind nach Informationen, die der „Schwäbischen Zeitung“vorliegen, bereits drei positiv getestete Bewohner verstorben.
„Wir hatten am Dienstagnachmittag über eine Mitteilung des Altenheims vom Corona-Ausbruch erfahren“, sagt Oberdischingens Bürgermeister Friedrich Nägele. Natürlich habe man sofort reagiert: „Da gibt es dann eine Abstimmung mit dem Gesundheitsamt“erklärt er. „Wir stehen in ständigem Kontakt.“Sofort wurden Infektionsschutzmaßnahmen angeordnet, die der Träger, die Ordenswerke, ergreifen muss. Kontrolliert werde das nicht, so der Bürgermeister, da verlasse man sich drauf. „Es ist ein Miteinander mit der Heimleitung“, betont er.
Nachvollziehen, wie das Virus sich so schnell unter den Bewohnern und Mitarbeitern ausbreiten konnte, könne er es noch nicht: „Da kann ich noch nichts zu sagen.“Doch sei es natürlich interessant, nachzuvollziehen, „wo es herkommt“. Jetzt müsse man hoffen, dass das Virus sich nicht noch weiter ausbreitet. „Wir hoffen, dass die ergriffenen Maßnahmen intern greifen“, so der Bürgermeister.
Auch der Träger der Einrichtung kann sich die schnelle Verbreitung, auch unter den Mitarbeitern, noch nicht erklären: „Das Gesundheitsamt führt derzeit die Kontaktpersonennachverfolgung durch, die Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor“, erklärt die Kommunikationsstelle der Ordenswerke auf Nachfrage.
„Über den ersten bekannten positiven Fall wurden wir vom Krankenhaus informiert, in das eine Bewohnerin aus unserer Einrichtung wegen orthopädischer Beschwerden verlegt wurde. Sie entwickelte grippeähnliche Symptome und wurde dann positiv auf das Coronavirus getestet.“Umgehend seien am Dienstag vergangener Woche die notwendigen Maßnahmen ergriffen worden.
70 Mitarbeiter gibt es im Altenheim St. Hildegard. Alle 15 Mitarbeiter, die positiv getestet wurden, und darüber hinaus weitere Teammitglieder, die als Kontaktpersonen gelten, befinden sich laut Träger der Einrichtung in häuslicher Quarantäne. „Der Betriebsarzt kümmert sich um das weitere Vorgehen.“Doch wie kann der Betrieb fortgeführt werden, wenn so viele Mitarbeiter ausfallen? „Selbstverständlich versuchen wir auch in diesen komplizierten Zeiten, die gewohnte, bestmögliche Versorgung der Bewohner bei gleichzeitigem Schutz unserer Mitarbeiter aufrechtzuerhalten“, erklärt der Träger.
In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt sei eine Isolierstation mit eingezogenen Wänden und Schleusen im Altenheim in Oberdischingen eingerichtet worden. „Glücklicherweise ist dies dank der großzügigen Räumlichkeiten im Haus St. Hildegard möglich.“Man stehe in engem Kontakt mit den Ärzten und Angehörigen der infizierten Bewohner. „Die Beobachtung des Gesundheitszustandes erfolgt engmaschig, die betreuenden Ärzte sind im Verbund organisiert und stimmen die Visiten im Haus untereinander ab.“