Seit 30 Jahren für andere da
Rotary Club in Ehingen blickt auf drei Jahrzehnte zurück
EHINGEN (sz) - Eigentlich war ja für den Jahrestag der Gründung eines Rotary Clubs für Ehingen und Umgebung - mit den Städten Münsingen, Hayingen, Munderkingen und Blaubeuren - ein großes Fest geplant, das nun aber wie vieles andere der Covid19-Pandemie zum Opfer gefallen ist.
Vor nun fast genau 30 Jahren, am 23. Mai 1990, wurde dem Gründungspräsidenten Rolf Wassermann von Governor Dr. Ulrich Stoll die Charterurkunde des rotarischen Weltpräsidenten überreicht und damit der RC Ehingen-Alb-Donau in die Runde der damals etwa 28 000 Clubs in aller Welt aufgenommen. Gleichzeitig wurden die 25 Gründungsmitglieder Teil der Freundesgemeinschaft der mehr als eine Million Rotarier in der Welt. Sie stimmten damit den seit der Gründung des ersten Clubs im Jahr 1905 über die Jahrzehnte als wesentlich erkannten Zielen zu: faires freundschaftliches Verhalten innerhalb und außerhalb des Clubs, verantwortliches Handeln in der eigenen Kommune und in der Welt, Förderung der internationalen Verständigung, Bekämpfung von Hunger und Krankheit und Unterstützung der Jugend. Und das bei Verbot von Diskriminierung wegen Rasse, Geschlecht, Religion, Nationalität und weltanschaulicher Einstellungen.
Das war dann in den vergangenen 30 Jahren auch Programm im RC Ehingen-Alb-Donau unter vier prüfenden Fragen für das Verhalten im Leben, der sogenannten Vier-Fragen-Probe:
Ist es wahr? Ist es fair für alle Beteiligten? Wird es Freundschaft und guten Willen fördern? Wird es dem Wohl aller Beteiligten dienen? Heute stehen vier Frauen und 53 Männer, zusammen mit ihren Partnern und Familien, für ein lebendiges und effektives Clubleben.
Der rotarischen Verpflichtung zur Hilfeleistung folgte man regional – wiederholt oder auch regelmäßig – durch die Unterstützung beispielsweise des Kinderschutzbundes, des Freundeskreises für Migranten, der Hospizvereine, der Jugendarbeit von Musikkapellen der Region, örtlicher Musikveranstaltungen, die jährlich vergebenen Preise an Schüler für ihr soziales Engagement, an Ferienaktionen für bedürftige Kinder und durch vieles andere. Überregional waren Flutopfer in Sachsen, ein Waisenhaus in Moskau, Hilfstransporte nach Bulgarien und in den Kosovo besondere Beispiele. Außerhalb Europas beteiligte sich der Club an der seit 1989 laufenden Aktion der weltweiten rotarischen Gemeinschaft zur Ausrottung der Kinderlähmung (Polio) in der Welt. Es gab Konzerte,
Verkaufsaktionen und bis 2019 eine sehr erfolgreiche Sammelaktion von Hartplastikdeckeln, deren Verkauf zur Impfstofffinanzierung genutzt wird.
Seit November 2015 wurden damit etwa Deckel im Gegenwert von etwa 12 000 Impfdosen gesammelt. Dies und die jährlichen finanziellen Zuwendungen der Clubmitglieder an die weltweite Polioaktion macht den Club zu einem Teil des sehr erfolgreichen Antipoliokampfes. Regelmäßige Spenden an die Aktion Ehingen-Kinshasa, Unterstützung eines kleinbäuerlichen Projekts in Ostafrika, der Bau einer Schule in Nepal, die Hilfe für das Weki-Projekt des Ehinger Ehepaars Anday, die Versorgung von Landminenopfern, Akuthilfen nach Naturkatastrophen unter anderem sind weitere Beispiele für das Engagement in der weiten Welt.
In den vergangenen Jahren hat sich der Club auch der Umweltproblematik