Mallorca „nicht abgehakt“
Reisekonzern Tui will im Juli Mittelmeerziele anfliegen
HANNOVER/MADRID (dpa) - Tui verspricht Urlaubern eine Wiederaufnahme des Betriebs zu wichtigen Mittelmeerzielen in diesem Sommer – sollte sich die regionale Lage bei den Corona-Infektionen weiter entspannen. „Wir werden noch diesen Sommer fliegen“, sagte Tui-DeutschlandChef Marek Andryszak der Mediengruppe RTL. Vom 1. Juli an gehe es nach Griechenland, spätestens einen Monat danach auf die Balearen: „Ich gehe nicht davon aus, dass der Mallorca-Urlaub abgehakt ist.“Spanien habe „sehr große Fortschritte“im Kampf gegen die Pandemie gemacht, wenngleich es große Unterschiede bei der örtlichen Situation gebe.
Andryszak denke, „dass die spanische Regierung und insbesondere die Regionalregierungen auf den Balearen und den Kanaren nach und nach darauf hinwirken werden, dass die Flughäfen und Hotels nach und nach aufmachen werden“, sagte Andryszak. Tui-Vertreter sprechen derzeit mit politischen Entscheidungsträgern in vielen Ferienländern.
Die Fluggesellschaft Eurowings baut trotz der amtlichen Corona-Reisewarnung ihr Angebot auf die spanische Insel Mallorca vom kommenden Wochenende aus. Neben der nie unterbrochenen Verbindung von Düsseldorf kommen von heute an Flüge aus Hamburg und Stuttgart hinzu, wie ein Sprecher sagte. Köln und München folgen dann am Wochenende – wie auch Flüge zu weiteren Zielen im Mittelmeerraum wie Neapel, Catania und Olbia in Italien oder Kavala in Nord-Griechenland. Derzeit befänden sich keine klassischen Touristen an Bord der Maschinen, sondern Residenten, Geschäftsleute oder Personal verschiedener Einrichtungen und Organisationen.
Wegen der kaum ausgelasteten Kapazitäten könnten Reisen „tendenziell günstiger“werden, deutete TuiManager
Andryszak an: „Die Preise rutschen eher nach unten und nicht nach oben.“Das Vertrauen der Verbraucher solle zudem mit einem umfangreichen Storno-Recht gestärkt werden. „Alle Kunden, die jetzt eine Buchung platzieren, können bis 14 Tage vor Abreise kostenlos stornieren und ihre Anzahlung zurückerhalten.“
Andryszak nimmt an, dass wegen der coronabedingten Verzögerungen wohl erst im September bis Oktober das Geschäft richtig anläuft. „Der Urlaub 2020 wird sicher ein ruhigerer Urlaub“, sagte er angesichts nötiger Schutzmaßnahmen. „Es wird nicht die Poolparty geben.“
In Spanien hatte die Regierung am Dienstag eine zweiwöchige Quarantäne für alle Einreisenden aus dem Ausland verhängt. Der Präsident der Vereinigung der Reiseagenturen, Carlos Garrido, sprach von einer „Katastrophe“. Die Regelung soll nach Aussage von Gesundheitsminister Salvador Illa so lange gültig bleiben, bis der wegen der CoronaKrise beschlossene Alarmzustand in Spanien aufgehoben wird. Dieser wurde zuletzt bis zum 23. Mai verlängert – die Regierung plant nun aber bis Ende Juni.