Rastplatz über der Donau erhält weitere Figur
Eine zusätzliche musikalische Figur des anonymen Künstlers schmückt nun den Ort
UNTERMARCHTAL (sz) - Seit einigen Tagen ist der RadwanderwegRastplatz mitten im Dorf, an der Bergstraße westlich von Rathaus und Feuerwehrgerätehaus und oberhalb von Donau und Eisenbahnlinie, reicher um ein weiteres künstlerisches Objekt: eine lebensgroße „Bassgeigenspielerin“.
Ein in der Nähe wohnendes Ehepaar, Anfang fünfzig, begann vor etwa zehn Jahren, ein ihnen gehörendes kleines Stück Land als Rastplatz für Radler herzurichten, eben am Donauradweg. Der handwerklich begabte Anwohner hat den Platz immer wieder im Lauf von Jahren um ein weiteres Objekt bereichert. Fast jedes seiner Objekte soll auch zum Lächeln ermuntern. Das erste Objekt war ein Fahrrad aus Holz. Weil es verwitterte, ersetzte es der ganz auf eigene Rechnung arbeitende Mann durch ein neu von ihm gefertigtes.
Mit der Zeit kamen mehrere Objekte oder Figuren hinzu, unter anderem aus Holz ein Schildträger und aus Metall ein Wanderer mit Westernhut und Rucksack.
Im vergangenen Jahr kam eine überdimensionale Lyra hinzu. Ein Schlegel hängt dran; „MitmachKunst“gilt ja als modern, und so darf der Vorbeikommende mit dem Schlegel
auf die Klangstäbe pochen. Der Schöpfer, der nicht namentlich genannt sein möchte, hatte zuvor verschiedene Metalle (Alu, eloxiert und nicht eloxiert, Stahl, Messing) auf ihren Klang hin getestet und das ausgewählte Material dann auf tonal passende Länge zugeschnitten.
Seit einigen Tagen nun steht eine lebensgroße „Musikerin“aus Holz mit „Bassgeige“da. Der „Resonanzkörper“ist aus Weidengeflecht, bei der Herstellung hat die Großfamilie mitgeholfen, Ehefrau, Mutter und Schwiegervater des Machers. Der Schöpfer der Figur meint lachend: Dass es sich bei der „Musikerin“um eine „Frau“handelt, ergibt sich daraus, dass sie „Stöckelschuhe“trägt. Weil es doch etwas viel Arbeit war, vor allem das Flechten der Weidenäste, hat der Schöpfer um die Figur herum einen urig wirkenden Zaun aufgestellt. Der Rastplatz wird gut angenommen, insbesondere die von der Anwohnerfamilie angefertigten Bänke; die sind derzeit Corona-gerecht auf Abstand gerückt.
Wer dem Schöpfer ein Lob ausrichten will, kann seine E-MailAdresse am nördlichen Abhang des launigen Plätzchens entdecken oder kann ins Gästebuch unterm Steintisch etwas reinschreiben.