Jena und Magdeburg kritisieren Koch
JENA (SID) - Der Deutsche FußballBund wirbt bei den Vereinen der zerstrittenen 3. Liga um einen Schulterschluss und kann sich das Ende der Saison auch nach dem 30. Juni vorstellen, doch es wird weiter scharf geschossen. Carl Zeiss Jena und der 1. FC Magdeburg haben in einem offenen Brief auf die Kritik von DFB-Vizepräsident Rainer Koch reagiert, der einigen Drittligisten in der Diskussion um eine Saisonfortsetzung ein „unwürdiges Schauspiel“vorgeworfen hatte.
Jena wies die Äußerungen als „äußerst bedenklich“zurück. „Wir achten einzig die bestehende Gesetzeslage. Sollen wir diese brechen? Gleichwohl liegt es uns am Herzen, die 3. Liga in ihrem Bestand als Profiliga zu erhalten“, schrieben die Thüringer. Magdeburg erklärte: „Sie überschreiten damit die Grenze eines demokratischen und gesellschaftlichen Miteinanders. Vereine, welche sich an geltende Gesetze und Verfügungen unseres Landes halten und diese im Sinne der Gesundheit ihrer zahlreichen Mitarbeiter vorschriftsmäßig umsetzen, als problemorientiert denkende oder für Probleme sorgende Vereine darzustellen, sorgt für großes Unverständnis und lässt uns fassungslos zurück.“
Zwischen dem DFB, einigen Drittligisten und sogar der Politik war zuletzt ein heftiger Streit entbrannt, wie und ob die Saison zu Ende gebracht werden soll. Dies kann nun wohl auch nach dem 30. Juni geschehen, der DFB kündigte an, dies aufgrund der Situation der einzelnen Bundesländer womöglich anzupassen. Termin des Neustarts soll weiter der 26. Mai sein.
Die Jenaer, die derzeit nur in Zweiergruppen trainieren dürfen, verwiesen auf die fehlende politische Zustimmung zur Wiederaufnahme der 3. Liga. „Die Sportministerkonferenz hat am 29. April beschlossen, dass die 1. und 2. Bundesliga aufgrund der besonderen wirtschaftlichen Bedeutung den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann. Zu keinem Zeitpunkt war die Rede davon, dass auch die 3. Liga wieder den Spielbetrieb aufnehmen kann.