Nicht würdevoll
weit über den Gesundheitsschutz hinausgehen?
Es wird noch spannend
Oberbürgermeister Boris Palmer hat vielleicht seine Wortwahl unglücklich getroffen – aber er hat in seiner Entschuldigung erkennen lassen, wie seine Haltung zur Menschenwürde ist. Zu fordern, ihn jetzt aus der Partei auszuschließen, halte ich für eine „Kriegserklärung“und würde mich zweifeln lassen, ob für mich da die Grundwerte der Grünen-Partei noch stimmen. Annalena Baerbock und Parteimitglieder täten gut daran, Friedensgespräche anzustreben, statt Energie in die Spaltung zu setzen.
Wir können die Zeit, in der wir gerade leben, nicht ändern. Wir können auch die wirtschaftlichen Zwänge nicht wegschieben. Aber wir sollten uns für ein faires Miteinander starkmachen. Das tragende humanitäre Sozialgefüge ist nicht erst mit dem Coronavirus erkrankt. Viele Symptome dieser fortschreitenden Krankheit sind seit Langem den Verantwortlichen und der Politik bekannt. Würdevoll ist es nicht, Menschen in Zeiten von Corona in den Heimen und Spitälern zu isolieren, keine Sozialkontakte zu Angehörigen zu ermöglichen, sodass sie einsam und allein sterben. Als Krankenschwester werden mir solche Nöte von Angehörigen mitgeteilt. Wie kann unsere Gesellschaft trotz der massiven Einschränkungen zu einer Atmosphäre finden, die dem Wohle der kranken, alten und geschwächten Menschen dient? Cicely Saunders formulierte es so: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben!“
Diana Baumeister,
Zu „Streit wegen EZB-Urteil“(12.5.):
Doris Bretzel,