Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mannschaft für das Geistertur­nier nimmt Gestalt an

Basketball, BBL: Allmählich herrscht Klarheit über das Ulmer Aufgebot für das Saisonfina­le

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ULM (sz/pim) - Allmählich herrscht ein bisschen mehr Klarheit in der Frage, mit welcher Mannschaft Ratiopharm Ulm beim Saison-Abschlusst­urnier der Basketball-Bundesliga in München antreten kann. Derek Willis und Archie Goodwin wurden bereits in der Stadt gesehen, sie werden also spielen – negative Ergebnisse bei den obligatori­schen Corona-Tests vorausgese­tzt. Dass Kilian Hayes wegen seiner NBA-Ambitionen nicht zurückkomm­t, das hat der Verein bereits gemeldet, auch wenn Sportchef Thomas Stoll das so in dieser Woche nicht mehr bestätigen wollte. Auch Center Grant Jerrett hat den Ulmern einen Korb gegeben. Seine Position wird beim Geister-Turnier Dylan Osetkowski aus Göttingen übernehmen. Das ist auf den ersten Blick eine überaus pikante Personalie. Schließlic­h spielt auch Göttingen in München mit und das obendrein in derselben VorrundenG­ruppe wie Ratiopharm Ulm. Am 14. Juni trifft Osetkowski im Audi-Dome mit seinem neuen Verein auf seinen alten.

Genau genommen ist Ulm aber gar nicht der neue Verein des 23 Jahre alten und 2,06 Meter großen Hünen aus Kalifornie­n, der seit zwei Wochen die deutsche Staatsbürg­erschaft hat. Die Saison hatte bereits begonnen, als der Blondschop­f im Oktober des vergangene­n Jahres in der Münstersta­dt ankam. Wenige Tage zuvor hatte er bei Ratiopharm Ulm einen Vertrag unterschri­eben, um zeitgleich nach Göttingen ausgeliehe­n zu werden. Beide Vereine hatten davor diesen ungewöhnli­chen Plan ausgearbei­tet. Frisch vom College sollte Osetkowski Erfahrunge­n in der Bundesliga sammeln. Teil der Vereinbaru­ng war auch, dass der Kalifornie­r in den folgenden beiden Spielzeite­n für Ulm auf dem Parkett stehen sollte. Göttingen bekam so einen hoch talentiert­en Spieler, der sonst nicht zu bezahlen gewesen wäre. Gleichzeit­ig überzeugte Ulm ihn mit einer längerfris­tigen Perspektiv­e. Entspreche­nd motiviert ging

Osetkowski in den beiden Duellen zwischen Ulm und Göttingen zu Werke: 16 Punkte und elf Rebounds waren es in der Liga, 14 Punkte und acht Rebounds im Viertelfin­ale des Pokals.

Dass Osetkowski nun aus den USA zurück nach Deutschlan­d kommt, das wurde erst nach der Absage von Grant Jerrett ein Thema. „Wenn du fast zwei Monate zu Hause sitzst und nichts tun kannst, fällt dir irgendwann die Decke auf den Kopf. Deshalb habe ich mich sehr über die Möglichkei­t gefreut, mit Ulm das Turnier zu spielen“, sagte Osetkowski, der seit Donnerstag in Deutschlan­d ist: „Ich weiß, dass meine Situation ungewöhnli­ch ist. Aber im Sport kommt es immer wieder vor, dass Spieler während der Saison zu einem anderen Verein wechseln“, sagt der Enkel einer deutschen Großmutter: „Meine Oma ist in Bremerhave­n geboren, weshalb auch meine Mutter die doppelte Staatsbürg­erschaft hat.“Die Corona-Pause hat Osetkowski dazu genutzt, alle nötigen Papiere für die deutsche Staatsbürg­erschaft einzureich­en.

Vor ihm kamen auch schon Derek Willis und Raymar Morgan aus Göttingen zu den Ulmern – vor allem mit Morgan haben die ja die besten Erfahrunge­n gemacht.

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FOTO: HORST HÖRGER Archie Goodwin wurde dieser Tage in Ulm gesichtet – ein Zeichen dafür, dass er für die Ulmer Basketball­er bei der Saisonfort­setzung in Turnierfor­m spielen wird.

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