Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ulm kauft weiteren Brief von Einstein

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ULM (dpa) - Vor wenigen Jahren sorgte die Stadt Ulm mit dem Kauf eines Briefs von Albert Einstein (1879-1955) für Aufsehen. In dem Schreiben äußerte sich der PhysikNobe­lpreisträg­er zur Umbenennun­g der Ulmer Einstein- in Fichtestra­ße durch die Nazis im Jahr 1933 und nannte die Rückbenenn­ung wenige Wochen nach Kriegsende eine „drollige Geschichte“. Nun hat die Stadt nach eigenen Angaben von Freitag einen weiteren Brief des Wissenscha­ftlers an Leopold Hirsch erstanden, einen angeheirat­eten Cousin, der bereits den ersten Brief erhalten hatte.

„Der nun erworbene Brief verdeutlic­ht die Verbindung zwischen Albert Einstein und seinen Ulmer Verwandten“, teilte die Stadt mit. Der neue Besitz soll am Mittwoch (27. Mai/16 Uhr) vorgestell­t werden. Das Stadtarchi­v erweitert damit seine Sammlung von Originalsc­hriftstück­en Einsteins, die einen Bezug zu seiner Geburtssta­dt haben.

Das Physikgeni­e wurde zwar 1879 in der Schwabenme­tropole an der Donau geboren. Aber Einstein war noch ein Kleinkind, als seine Eltern mit ihm nach München zogen. Zudem sah er sich angesichts der Judenverfo­lgung seit der Machtübern­ahme Adolf Hitlers 1933 gezwungen, seiner Heimat den Rücken zu kehren und in die USA zu gehen.

Noch im selben Jahr wurde die Ulmer Einsteinst­raße in Fichtestra­ße umbenannt – was nach dem Ende der Naziherrsc­haft flugs wieder rückgängig gemacht wurde. In Ulm erinnert heute weit mehr als der Straßennam­e an den Physiker – vom Einstein-Denkmal über den Einstein-Brunnen bis zur Volkshochs­chule im Einsteinha­us.

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