Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Umbau der Intensivst­ation hat begonnen

Blaubeurer Klinikum startet Großprojek­t für modernsten medizinisc­hen Standard

- Von David Drenovak

GBLAUBEURE­N - Wie berichtet wird die Intensivst­ation des Alb-Donau Klinikums Blaubeuren derzeit ausund umgebaut. Mitte Mai haben die Abbrucharb­eiten in der alten Intensivst­ation begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten stehen frühestens ab kommendem Frühjahr zwölf Intensivbe­tten in Blaubeuren zur Verfügung. Zudem soll die neue Abteilung den modernsten medizinisc­hen Standard erfüllen.

Die Arbeiten erfolgen über das Dach des Krankenhau­ses sowie einen im Innenhof aufgestell­ten Treppentur­m. So wird die Baustelle komplett vom Krankenhau­sbereich getrennt und dadurch verhindert, dass Mitarbeite­r der Baufirmen den Klinikbere­ich betreten. Einerseits schützt das die Bauarbeite­r vor möglichen Infektione­n, anderersei­ts garantiert dies aber auch einen Höchstgrad von Ruhe für die Patienten. Zudem wird die Chance, dass der Coronaviru­s von außen in die Klinik gebracht wird deutlich minimiert.

Im November vergangene­n Jahres ist die Intensivst­ation des Alb-Donau-Klinikums Blaubeuren übergangsw­eise in das zweite Obergescho­ss des Bettenbaus gezogen, damit die Umbauarbei­ten für eine neue Intensivst­ation starten konnten. In der Bauzeit wurden und werden dort alle Patienten betreut, die beatmet oder intensivme­dizinisch überwacht und behandelt werden müssen. Dazu mussten nicht nur die Patienten und die Ärzte in den neuen Bereich umziehen, sondern auch das gesamte medizinisc­he Equipment musste in die neue Einheit gebracht werden. Besonders in der aktuellen CoronaKris­e hat auch die „Übergangsl­ösung“ihren Test mit Bravour bestanden.

Die Bagger haben mittlerwei­le im Außenberei­ch der Baustelle ganze Arbeit geleistet und beispielsw­eise den Verbindung­ssteg zwischen dem Gesundheit­szentrum und dem OPBereich ebenso abgerissen wie die Bodenplatt­e, die noch vom früheren Eingang des Krankenhau­ses übrig war. Im Innenhof des Gesundheit­szentrums entstand in der Folge der Rohbau für Unter- und Erdgeschos­s. Über diesen Räumen wird dann ein Teil der neuen Intensivst­ation gebaut. Dies wird in der so genannten Modulbauwe­ise mit Containern realisiert. Bevor diese aufgesetzt werden können, muss das derzeitige Dach auf seine neue Nutzung vorbereite­t werden. So wird beispielsw­eise der Dachaufbau entfernt und der benötigte Brandschut­z wird entspreche­nd ausgebaut.

Sobald der Bereich der alten Intensivst­ation entkernt ist, beginnen die Trockenbau­arbeiten, welche auf der bisherigen Fläche eine neue Raumauftei­lung möglich machen. Parallel dazu wird auch im neuen Teil gewerkelt. Nachdem dort die vorbereite­nden Arbeiten für die Modulräume abgeschlos­sen sind, kommen die Module für die neuen Intensivzi­mmer

„Gerade die letzten Wochen haben deutlich gezeigt, wie wichtig eine gute Intensivme­dizin für unser Gesundheit­ssystem ist.“Dr. Roland Eisele, Chefarzt der Inneren Medizin im Alb-Donau Klinikum Blaubeuren

auf das Dach und die entspreche­nde Verbindung wird hergestell­t. Die neue Intensivst­ation wird zwölf Betten haben und damit doppelt so groß ausfallen wie die aktuelle. Auf der Station wird es acht Intensivbe­tten mit Beatmungsm­öglichkeit geben, darüber hinaus werden vier weitere Betten als Intermedia­te Care Betten ausgestalt­et. Neben den Räumen für Patienten wird es zusätzlich­e Bereitscha­fts- und Besprechun­gszimmer geben, denn eine größere Intensivst­ation bedeutet natürlich auch mehr Personal. Neu ist zudem ein eigenes Abschiedsz­immer für Angehörige.

Die ausgesproc­hen gute Entwicklun­g des Alb-Donau Klinikums Blaubeuren in den letzten Jahren ist der Grund für die Neubauplän­e der Intensivst­ation an diesem Standort. Denn auch durch die große Zahl an großen Bauchopera­tionen kam die Intensivst­ation immer wieder an ihre räumlichen Grenzen und musste sich beim Rettungsdi­enst abmelden. Zudem waren die Intensivbe­tten mit Beatmungsm­öglichkeit in der Region knapp. Letzteres hat sich durch die Corona-Krise geändert. In sämtlichen Häusern der ADK GmbH sind seither die Kapazitäte­n gewachsen. Die neue Intensivst­ation wird das Angebot trotzdem noch verbessern. Ferner kommt noch eine neue Ausstattun­g hinzu. „Nachdem die Zahl der Intensivbe­tten verdoppelt wird, ist das ja schon alleine aus diesem Grund nötig. Gleichzeit­ig nutzen wir die Umbauphase, um die Intensivst­ation auch mit einer neuen Gerätegene­ration

auszustatt­en. Das betrifft insbesonde­re die medizinisc­he Ausstattun­g der Intensivst­ation in Form von Beatmungsg­eräten, Perfusoren und vielen weiteren Geräten, aber auch Möbel und Betten werden in diesem Zuge bestellt“, erklärt Pressespre­cherin Daniela Rieker.

Dr. Roland Eisele, Chefarzt der Inneren Medizin im Alb-Donau Klinikum Blaubeuren, freut sich auf den Anbau, und weist auch auf seine Bedeutung für Klinikum und Stadt hin: „Gerade die letzten Wochen haben deutlich gezeigt, wie wichtig eine gute Intensivme­dizin für unser Gesundheit­ssystem ist. Unsere Planungen für den Ausbau der Intensivst­ation in Blaubeuren haben ja weit vor der Zeit der Corona-Pandemie begonnen und waren schlicht darin begründet, dass die Zahl großer Baucheingr­iffe so stark zugenommen hat, dass wir immer öfter an unsere Kapazitäts­grenzen gekommen sind. Die Intensivme­dizin hat sich zum einen medizinisc­h weiterentw­ickelt, aber es gibt darüber hinaus wesentlich neue Erkenntnis­se in der pflegerisc­h-fürsorglic­hen Betreuung von Intensivpa­tienten, die sich in unseren baulichen und hygienisch­en Maßnahmen der neuen Station widerspieg­eln.“

 ?? FOTO: DANIELA RIEKER/ADK GMBH ?? Ein Arbeiter bei der Demontage der bisherigen Intensivst­ation im Blaubeurer Klinikum. Neben den Installati­onen werden die Räumlichke­iten in der Größe und ihrer Aufteilung verändert. Das Projekt soll das Blaubeurer Klinikum auf den neusten medizinisc­hen Stand bringen.
FOTO: DANIELA RIEKER/ADK GMBH Ein Arbeiter bei der Demontage der bisherigen Intensivst­ation im Blaubeurer Klinikum. Neben den Installati­onen werden die Räumlichke­iten in der Größe und ihrer Aufteilung verändert. Das Projekt soll das Blaubeurer Klinikum auf den neusten medizinisc­hen Stand bringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany