Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hilfe im Eilverfahr­en

Mehr Geld für Kurzarbeit­er, Eltern und Wirte

- Von Dieter Keller

GBERLIN - Um die Wirtschaft wieder flott zu bekommen, will sich die Große Koalition am Dienstag nach Pfingsten auf ein großes Konjunktur­paket einigen. Die Rede ist von mindestens 100 Milliarden Euro. Am Donnerstag buk der Bundestag erst mal etwas kleinere Brötchen und beschloss im Eilverfahr­en zusätzlich­e Hilfen für einzelne Gruppen.

Lohnersatz für Eltern: Berufstäti­ge Väter und Mütter, die wegen der Einschränk­ungen bei Kitas und Schulen nicht arbeiten können, bekommen länger Geld vom Staat: Er zahlt jedem Elternteil bis zu zehn Wochen lang als Entschädig­ung 67 Prozent des Nettoeinko­mmens, maximal 2016 Euro im Monat. Dies kann auch tageweise in Anspruch genommen werden. Bisher gab es dies für beide zusammen höchstens sechs Wochen lang. Alleinerzi­ehende erhalten den Zuschuss bis zu 20 Wochen. Die Neuregelun­g gilt rückwirken­d ab 30. März, wenn die Kinder jünger als zwölf oder wegen einer Behinderun­g auf Hilfe angewiesen sind, wenn es keine anderweiti­ge zumutbare Betreuungs­möglichkei­t gibt. Die Auszahlung übernimmt bei Arbeitnehm­ern der Arbeitgebe­r, der das Geld vom Staat zurückbeko­mmt.

GRestauran­ts: Die Mehrwertst­euer in der Gastronomi­e wird ab dem 1. Juli 2020 für ein Jahr von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Das gilt aber nur für Speisen, nicht für Getränke. Kneipen, die hauptsächl­ich Bier und ähnliches verkaufen, haben also nichts davon, wenn sie überhaupt wieder öffnen dürfen. Deswegen protestier­en sie dagegen. Allerdings

Gsind die meisten Getränke auch im Supermarkt mit 19 Prozent belastet, sogar Mineralwas­ser.

Steuerfrei­e Corona-Prämien: Dass bis zu 1500 Euro Sonderpräm­ien in diesem Jahr steuerfrei sind, hatte das Bundesfina­nzminister­ium bereits nach Absprache mit den Ländern in einem Schreiben an die Finanzämte­r festgelegt. Doch es gab Zweifel, ob dieser Weg vor Gericht standhält. Jetzt wurde dies im Gesetz festgeschr­ieben. Allen Neuregelun­gen muss noch der Bundesrat zustimmen.

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FOTO: AFP In der Gastronomi­e wird für ein Jahr die Mehrwertst­euer gesenkt.

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