Grillstelle in Lauterach sorgt für Diskussion
Am Infozentrum wird oft wild geparkt – Gastronomen und Biosphärengruppe machen Vorschläge
LAUTERACH (seli) - Seit gut einem Jahr betreiben Nora Ozorak und Marcel Roser die Gastronomie am Infozentrum des Biosphärengebiets. März bis Oktober ist geöffnet, die Umgebung und die Grünanlage am Gebäudes laden zum Verweilen ein. Nach dem Beginn des zweijährigen Pachtvertrags 2019 begannen die beiden Pächter schnell, neue Ideen umzusetzen und haben das Café etwas umgestaltet. Ganz zur Freude der Lauteracher. Doch nicht ganz zur Freude der Gastronomen verhalten sich manchmal Nutzer der nahegelegenen Grillstelle. Auch die Parkplatzsituation ist ihnen ein kleiner Dorn im Auge, weil jeder dort parkt, wo er gerade möchte. Zusammen mit der Biosphärengruppe, die das Gebäude ebenfalls nutzt, haben die Gastronomen deshalb einige Wünsche zusammengetragen und diese dem Gemeinderat vorgestellt. Vor einer Sitzung hat das Gremium die Punkte am Mittwoch vor Ort aufgegriffen und über Lösungsansätze gesprochen.
Parkplätze: Künftig soll das Infozentrum mit Behindertenparkplätzen ausgestattet werden. Diese sollen direkt rechts neben dem Gebäude ausgewiesen werden, einigten sich die Beteiligten vor Ort. Nicht ganz so schnell fand man jedoch eine Lösung für die generelle Parkplatzsituation. Denn derzeit parkten die Besucher des Infozentrums, des Cafés oder auch einfach Spaziergänger um das Gebäude, wie sie gerade lustig sind. Regelungen gibt es dort bis jetzt nicht. Gastronom Marcel Roser schlug deshalb vor, dass schräge Parkplätze am Waldrand entlang ausgewiesen werden sollten. Eine Holzkonstruktion soll deshalb nun dort angebracht werden, um die Parkplätze auszuweisen. „Klar ist, es wird immer mehr an Besuchern, vor allem in diesem Jahr, wo alle daheim sind“, sagte Roser, der sich eine attraktive Lösung für seine Cafébesucher wünscht. Denn oft seien die nicht so gut zu Fuß und wollen nah am Gebäude parken. Auch vor dem Infozentrum könnten Besucher jetzt künftig parken, entsprechende Schilder sollen angebracht werden. Vorne an der Brücke in Richtung Infozentrum soll ein Schild auf die vorhandenen Parkflächen hinweisen. Bürgermeister Bernhard Ritzler informierte die Gastronomen und die Vertreter der Biosphärengruppe außerdem darüber, dass der Ausstellungsraum nicht wie von ihnen gewünscht, in das obere Stockwerk verlagert werden kann. Grund ist die Barrierefreiheit, die sonst nicht mehr gegeben wäre.
Müll: Ärgerlich ist für die Gastronomen auch, dass sie immer wieder wilden Müll auf dem Gelände aufsammeln müssen. Ritzler bezweifelte, dass zusätzlich aufgestellte Mülleimer diesem Problem Einhalt gebieten. Auch die Idee, eine Hundetoilette aufzustellen, kam nicht sehr gut an, da die Gemeinde sonst auch an anderen Stellen nachjustieren müsste. „Und dann ist die Frage, wer für die Leerung zuständig ist. Das müsstet dann ihr leisten, weil das der Bauhof nicht schafft“, so Ritzler. Die Gastronomen waren sich dann schnell einig, dass dies womöglich viele Hundekotbeutel mit sich bringe, es soll deshalb erst einmal keine Hundetoilette aufgestellt werden.
Grillstelle: Da der Rauch von der Grillstelle zu den Gästen auf der Caféterrasse zieht und dieser Geruch sehr störend sei, wünschen sich die Gastronomen eine Verlegung der Stelle. Dies sei jedoch nicht so einfach, erklärte Ritzler, da, wenn zu weit vom Gebäude entfernt, die Stelle nicht mehr kontrolliert werden könnte. In der Mitte der Grünfläche jedoch sei die freie Fläche eigentlich fürs freie Spielen vorgesehen. 2000 Euro würde eine Verlegung kosten, informierte Ritzler. Woldemar Mammel von der Biosphärengruppe schlug vor, die Grillstelle einfach stilllegen zu lassen. Nicht alle waren aber damit einverstanden, die Stelle gehöre zu dem Bereich einfach dazu.
Die Räte und die Gastronomen einigten sich deshalb darauf, dass die Grillstelle mit einer Platte verschlossen werden soll. Den Schlüssel könne dann jeder Interessierte einfach bei den Gastronomen holen. „Dann habt ihr das vielleicht auch mehr im Blick und könnt eine Kaution verlangen“, schlug Jörg Ostmann im Bezug auf das Problem vor, dass dort auch oft Plastik illegal verbrannt wird.
Ritzler merkte am Ende an, dass der Kiosk erst nachträglich gekommen sei und sich deshalb nicht alles nach den Bedürfnissen der Gastronomen richten könne. Man müsse das gesamte Konzept im Blick behalten. Weil die Gastronomen aufgrund der Corona-Krise ebenfalls zwei Monate schließen mussten, einigte sich der Rat am Ende noch darauf, die Pacht für diese Zeit zu erlassen. „Sowohl Gemeinde als auch die Gastronomen würden den Vertrag, der noch bis nächstes Jahr gilt, gerne weiterlaufen lassen“, signalisierte Ritzler.