Beim FC Schalke 04 wird es ungemütlich
Trotz des Negativlaufs von zehn Spielen ohne Sieg bekommt Trainer David Wagner aber eine Jobgarantie
DÜSSELDORF (dpa) - Die Arbeitsbeziehung zwischen David Wagner und dem FC Schalke 04 begann stürmisch und verheißungsvoll. Knapp elf Monate später wird die erste ernsthafte Krise von Woche zu Woche schlimmer. Ob sie überwunden wird, scheint nach dem 1:2 bei Fortuna Düsseldorf am Mittwoch, das teilweise einem Offenbarungseid gleichkam, fraglich. Der Druck auf Wagner wird größer, der Unmut auf Schalke vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den nächsten Abstiegskandidaten Bremen wächst.
Immerhin versuchte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider am Tag nach der nächsten Schalke-Pleite, die Beziehung zu kitten und gab seinem angeschlagenen Trainer eine Jobgarantie. „Wir werden gemeinsam mit David Wagner zur neuen Saison diesen roten Faden wieder aufnehmen und damit weitermachen, wo wir im Januar, Februar unterbrochen wurden“, sagte Schneider bei Sky Sport News. „Er ist gefestigt und angriffslustig.“
Für Wagners Team gilt dies nicht. Zehn sieglose Spiele in Serie mit 3:24 Toren für das nun schlechteste Rückrundenteam der Liga – hätte es nicht die starke Hinserie mit 30 Punkten gegeben, müsste der Tabellenneunte wohl noch ernsthaft um den Klassenerhalt bangen. Dabei war die Hoffnung auf Schalke groß, die Krise, die Anfang des Jahres begonnen hatte, während der zehnwöchigen CoronaPause überwunden zu haben. Stattdessen setzte es drei Klatschen in Dortmund (0:4), gegen Augsburg (0:3) und in Düsseldorf. An eine Europapokal-Rückkehr ist aktuell nicht zu denken.
Für den Trainer wird die Aufgabe gegen den Vorletzten Bremen aber nicht zum Endspiel. Der hatte es gegen den Drittletzten Düsseldorf mit einer mutlosen Mauertaktik versucht und einzig auf Konter gesetzt. „Angesichts der schwierigen Situation ist das für die Mannschaft die einzig richtige Variante, um erfolgreich zu sein“, rechtfertigte sich Wagner und fügte einen Satz hinzu, der aufhorchen ließ: „Für alles andere haben wir derzeit keine Möglichkeiten.“Gemeint waren mangelndes Selbstvertrauen und viele verletzte Stammspieler. Generell sei es „natürlich nicht“der Anspruch für Schalke, sich gegen einen Gegner wie Düsseldorf einzuigeln, rügte Schneider, der dies aber nicht als Kritik an Wagner verstanden wissen wollte und die Taktik angesichts der Umstände als „okay“bezeichnete. Gereicht hat es wieder nicht.