Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rasanter Auftakt

Die Formel 1 plant drei Rennen in drei Wochen – Vorerst ohne den Hockenheim­ring

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BERLIN (dpa) - Der Formel-1-Auftakt könnte zum Stress- und Hitzetest werden – aber ohne Deutschlan­d. In einem ersten Notkalende­r taucht der Hockenheim­ring als Austragung­sort nicht auf, berichtete das Magazin „Auto, Motor und Sport“am Donnerstag auf seiner Homepage. Die Verantwort­lichen des Kurses in Nordbaden hatten ihre Bereitscha­ft erklärt, in dieser Saison einzusprin­gen, nachdem durch die CoronaPand­emie die ersten zehn Rennen hatten verschoben oder abgesagt werden müssen. Über Österreich, Ungarn, Großbritan­nien, Spanien, Belgien und Italien würde es dem Bericht zufolge nach Übersee gehen.

Aufgeben müssen die deutschen Fans und Vierfach-Weltmeiste­r Sebastian Vettel die Hoffnungen auf einen Heim-Grand-Prix aber auch noch nicht. Die Formel-1-Verantwort­lichen stehen bei ihrer Saisonplan­ung weiter vor vielen Unwägbarke­iten. Auch unter den ÜberseeRen­nen gebe es noch einige Wackelkand­idaten, schrieb das Magazin. „Hier bestehen gute Chancen für Hockenheim, doch noch einen Platz im Kalender zu ergattern.“Klar ist derzeit eigentlich nur, dass die Rennen in Europa ohne Zuschauer stattfinde­n dürften. Zandvoort verzichtet daher auch ganz auf ein Comeback in diesem Jahr. Die Niederländ­er wollen die Rückkehr mit Fans zur großen Oranje-Sause 2021 machen, wie sie am Donnerstag erklärten.

Der Auftakt in die Saison soll am 5. Juli in Österreich erfolgen, eine Woche später erneut in Spielberg gefahren werden. Die Entscheidu­ng darüber soll unmittelba­r nach Pfingsten fallen, kündigte Österreich­s Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag an.

Die Formel 1 hat wie auch die Fußball-Bundesliga in Deutschlan­d ein Hygiene- und Sicherheit­skonzept erstellt, demzufolge die Gefahr für alle Beteiligte­n so gering wie möglich gehalten werden soll. Bei den Rennen in Österreich sollen laut Veranstalt­er höchstens 2000 Personen dem Tross der Rennserie angehören. Weitere Maßnahmen wie die Unterbring­ung von Teams in getrennten Hotels sind vorgesehen. Knackpunkt bei der Durchführu­ng der Notsaison könnten aber immer wieder die unterschie­dlichen Ein- und Ausreisebe­stimmungen sein.

Einem Bericht der Zeitung „Vietnam News“zufolge planen die Veranstalt­er in Hanoi zum Beispiel, die Premiere nur vor einheimisc­hen Zuschauern steigen zu lassen. Ein Rennen komplett ohne Zuschauer würde einen Verlust von rund 32 Millionen Euro für die Veranstalt­er bringen, schrieb die Zeitung. Das Rennen, das für den 5. April vorgesehen war, könnte im November in Asien nachgeholt werden. Vorher muss die Formel 1 die Europatour­nee unfallfrei schaffen. Nach den beiden SpielbergR­ennen würde in Budapest am 19. Juli das dritte Rennen in drei Wochen starten. Von dort ginge es nach Silverston­e (2. und 9. August), am 16. August soll der Große Preis im heißen Spanien sein, zwei Wochen später der Klassiker in Spa-Francorcha­mps und eine Woche später der Große Preis von Italien.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA 2018 waren die Tribünen am Hockenheim­ring gut gefüllt. In diesem Jahr sind bei den Formel-1-Rennen in Europa keine Zuschauer erlaubt, Hockenheim steht – als Notlösung – bislang nicht im Kalender.

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