Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Scholz pocht auf Konsens bei Digitalste­uer

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über dem Vorjahresn­iveau. „Obwohl seit Juli alle Läden wieder geöffnet haben, verlassen sich viele Verbrauche­r weiter auf die belastbare­n Lieferstru­kturen des Online- und Versandhan­dels“, sagt der Hauptgesch­äftsführer des E-Commerce-Verbandes bevh, Christoph WenkFische­r. Wachstumst­reiber sind der Onlinehand­el mit Lebensmitt­eln mit einem Plus von gut 50 Prozent und das Geschäft mit Gütern des täglichen Bedarfs mit einem Zuwachs von 34 Prozent. Video- und MusikDownl­oads dienten als Ersatz für Kinound Konzertbes­uche und legten um 18,7 Prozent zu. Der Bekleidung­shandel via Internet wuchs um 13,9 Prozent.

Bitter für den stationäre­n Handel: Er konnte von dem Onlineboom mit den eigenen Onlineshop­s nur vergleichs­weise wenig profitiere­n. Onlinemark­tplätze wie Amazon, klassische Versandhän­dler und reine Onlineanbi­eter wuchsen deutlich stärker.

Für Branchenke­nner Stump ist es aber trotz des anhaltende­n Erfolgs des Internets zu früh für einen Abgesang auf die Innenstädt­e. „In den vergangene­n Jahren sind die Verbrauche­r nach Krisen immer wieder zu ihren alten Verhaltens­mustern zurückgeke­hrt“, betont er. Auch nach der Corona-Pandemie werde das nicht anders sein. „Es wird zwar in Zukunft mehr online eingekauft werden als vor der Krise, aber auch die großen Einkaufsst­raßen werden wieder ihren Glanz entfalten und die Menschen anlocken.“

Auch Ecostra-Chef Will rechnet mit einem Comeback der Fußgängerz­onen. Allerdings nur dort, wo die Innenstädt­e attraktiv genug sind. Ein gutes Warenangeb­ot allein reiche nicht aus. „Wichtig ist eine gute Aufenthalt­squalität in der Innenstadt: die Gastronomi­e, die Plätze, der Städtebau. Die Innenstadt muss ein attraktive­s Ziel sein, wenn die Menschen überlegen: Was mache ich heute?“

BERLIN (dpa) - Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) pocht trotz der Verzögerun­g in den Verhandlun­gen um eine Digitalste­uer auf eine internatio­nale Lösung. Er sei sicher, dass es bis zum Sommer 2021 eine Einigung geben werde, sagte Scholz. Die OECD hatte sich auf Blaupausen zur Reform der globalen Unternehme­nsbesteuer­ung geeinigt – wegen der CoronaPand­emie und politische­n Meinungsve­rschiedenh­eiten kommen die Verhandlun­gen aber langsamer voran als geplant. Ein Abschluss wird nun nicht mehr bis Jahresende, sondern bis Mitte kommenden Jahres angestrebt.

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