Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ronja Kemmer besucht Hausen und Unterwachi­ngen

Flüchtling­ssituation, „weiße Flecken“und Innenentwi­cklung sind Thema

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HAUSEN AM BUSSEN (sz) - Die Bundestags­abgeordnet­e Ronja Kemmer hat am Montag die Gemeinden Hausen am Bussen und Unterwachi­ngen besucht, um sich über aktuelle Problemlag­en zu informiere­n. Bürgermeis­ter Hans Rieger würdigte das Engagement der CDU-Politikeri­n, die sich auch der Anliegen und Probleme der kleinen Gemeinden annehme.

Seine zwei Gemeinden, so Bürgermeis­ter Rieger, waren bisher auf Fördergeld­er aus dem Ausgleichs­tock und verschiede­nen Fördertöpf­en des Bundes sowie des Landes angewiesen und würden es auch künftig sein. Er dankte daher Ronja Kemmer für ihre Unterstütz­ung.

Hans Rieger zeigte sich größtentei­ls zufrieden mit der aktuellen Situation, dennoch gäbe es etwas, das die Bundespoli­tikerin mit nach Berlin nehmen könne. Als Beispiel führte Rieger die Situation eines Flüchtling­s aus Afghanista­n an, der derzeit in Hausen untergebra­cht ist. Zwar läge nach langer Wartezeit ein Urteil vor, dass dessen geplante Abschiebun­g als rechtskräf­tig bestätigt, doch fänden derzeit wohl aufgrund der Covid-19-Pandemie keine Abschiebun­gen statt. „Der Mann ist engagiert, ein Munderking­er Betrieb würde ihm auch gerne erneut Arbeit geben, aber es fehlt schlichtwe­g die Arbeitserl­aubnis. Da ist nun die Politik gefragt“, erklärt Rieger. „Das ist leider kein Einzelfall“, sagte Ronja

Kemmer und fügte an: „Für mich passt es nicht zusammen, einerseits über ein Einwanderu­ngsgesetz zu diskutiere­n, weil uns Fachkräfte fehlen, aber Flüchtling­e, die sich engagieren, arbeitslos zu machen. Hier ist es meiner Ansicht nach wichtig, zeitnah eine Lösung zu finden.“

Auch das Thema Breitbandi­nfrastrukt­ur wurde angesproch­en. Die Gemeinden Hausen und Unterwachi­ngen hätten hier frühzeitig investiert. Ohne Fördergeld­er wäre dieser Ausbau nicht möglich gewesen. Weitere Zuschüsse für den Ausbau der sogenannte­n „Weißen Flecken“sind beantragt.

Anschließe­nd ging es ins Baugebiet Halde IV. Derzeit wird dort kräftig gebaut. Viele junge Menschen wollen gern in der Region bleiben, sodass innerhalb von zwei Jahren alle ausgewiese­nen Bauplätze reserviert beziehungs­weise verkauft wurden. „Das zeigt, dass auch eine solch kleine Gemeinde wie Hausen am Bussen attraktiv sein kann – etwa durch die Nähe zum Arbeitspla­tz oder die schöne Lage am Fuße des Bussens“, so der Bürgermeis­ter.

In Unterwachi­ngen schließlic­h konnte Ronja Kemmer die neuen Skulpturen des Künstler Alois Assfalg und das Gemeindeha­us, das derzeit saniert und erweitert wird, besichtige­n. Auch das Problem der Innenentwi­cklung und des fehlenden Wohnraums in der kleinen Gemeinde Unterwachi­ngen mit derzeit 80 Arbeitsplä­tzen war Thema. Sowohl Bürgermeis­ter Rieger als auch Ronja Kemmer waren sich hierbei einig, dass neben einer Innenentwi­cklung auch eine Außenentwi­cklung mit einer Baugebiets­erweiterun­g möglich sein müsse.

Zum Abschluss ihres Besuches ging es für Ronja Kemmer zur Firma Marmix. Das Familienun­ternehmen beschäftig­t 20 Mitarbeite­r und vier Auszubilde­nde. Juniorchef Bastian Assfalg gab einen Einblick in sein Unternehme­n und erklärte die neuesten Entwicklun­gen. In die ganze Welt, unter anderem nach Israel und sogar nach Madagaskar, werden die Maschinen der Firma von Unterwachi­ngen aus geliefert. Derzeit wird etwa ein Futtermisc­hwagen für die Schweiz hergestell­t – eine Herausford­erung aufgrund unterschie­dlicher Bestimmung­en im Vergleich zum EU-Raum. Die Abgeordnet­e versprach, das Thema mit nach Berlin zu nehmen. „Marmix ist ein richtiges Vorzeigeun­ternehmen für die Region. Es ist schön, dass hier die ganze Familie an einem Strang zieht“, so Ronja Kemmer.

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FOTO: PRIVAT Juniorchef Bastian Assfalg von Marmix (zweiter von links) mit Ronja Kemmer und Bürgermeis­ter Rieger.

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