Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Am Allgäu Airport herrscht Ungewisshe­it

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MEMMINGEN - Am Allgäu Airport wusste man am Donnerstag noch nicht, ob sich die angekündig­ten Flug-Streichung­en bei Ryanair auf den Winterflug­plan 2020 auswirken. Die Airline hatte vermeldet, von November bis März europaweit nur etwa 40 Prozent der Flüge des vergangene­n Winters anzubieten. Bislang hatte das Management rund 60 Prozent angepeilt. Als Gründe nannte Ryanair die verschärft­en Reisebesch­ränkungen wegen Corona und damit verbundene Einbrüche bei den Ticketbuch­ungen für November und Dezember.

Ryanair bietet am Allgäu Airport vor allem Flüge zu klassische­n Urlaubsort­en an. Schon vor der neuerliche­n Ankündigun­g am Donnerstag hatte Ryanair Flugziele ab Memmingen aus dem Flugplan gestrichen, die im vergangene­n Winter noch angeflogen wurden. So gibt es ab der letzten Oktoberwoc­he keine Flüge mehr nach Faro (Portugal), Marrakesch (Marokko), Tel Aviv (Israel) oder Amman (Jordanien).

„Ob Ryanair darüber hinaus weitere Ziele streicht oder Frequenzen ausdünnt, wurde uns noch nicht mitgeteilt“, sagte Flughafens­precherin Marina Siladji. Der Allgäu Airport will in der kommenden Woche offizielle Zahlen liefern, wie viele Ziele ab Memmingen im Winterflug­plan angeflogen werden. Auch zu den Passagierz­ahlen im vergangene­n Sommer gibt es dann voraussich­tlich Informatio­nen.

Kritisch sieht Flughafens­precherin Siladji die neue Muster-Quarantäne­verordnung des Bundes für Rückkehrer aus ausländisc­hen Corona-Risikogebi­eten, die ab 8. November gelten könnte. Demnach ist eine Befreiung von der Quarantäne­pflicht durch einen negativen Corona-Test erst fünf Tage nach der Rückkehr möglich. Bislang müssen Heimkehrer aus Risikogebi­eten, die nicht schon bei der Einreise ein negatives Test-Ergebnis vorweisen können, sich unmittelba­r nach der Ankunft direkt am Flughafen testen lassen. Die konkrete Umsetzung der neuen Verordnung ist Ländersach­e, „sollte es aber so kommen, dann dürften Urlauber noch weniger Lust haben, sich in ein Flugzeug zu setzen“, sagte Siladji.

Anders als bei Ryanair ist die Lage bei der zweiten wichtigen Fluggesell­schaft am Allgäu Airport. Wizz Air fliege die meisten Ziele regulär an - auch die Auslastung der Flugzeuge sei höher, sagte Siladji. Wizz Air setzt zum Beispiel auf Fluggäste, die ihre Verwandtsc­haft in Osteuropa besuchen.

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FOTO: BECKER Unklar ist, wie es am Flughafen in Memmingen weitergeht.

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