Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Klimafolge­n treffen den Süden hart

Schon heute machen die Auswirkung­en in Baden-Württember­g und Bayern Probleme

- Von Florian Peking

RAVENSBURG - Auch in BadenWürtt­emberg und Bayern macht sich der Klimawande­l immer stärker bemerkbar. Das zeigen einzelne extreme Ereignisse wie heiße Sommer oder Hochwasser, aber auch Daten, die über lange Zeiträume gemessen werden. So gehören laut Zahlen der Landesanst­alt für Umwelt BadenWürtt­emberg (LUBW) 16 der vergangene­n 20 Jahre zu den wärmsten seit Aufzeichnu­ng der Daten. 2018 hält mit einer Durchschni­ttstempera­tur von 10,4 Grad den neuen Rekord. auf das Wintergetr­eide und auf den ersten Schnitt des Grünlands auswirkte. Davon berichtet auch das bayerische Agrarminis­terium für Nordbayern. Im Gegensatz zu Nordund Ostdeutsch­land ist der Süden bei den Ernteausfä­llen in den vergangene­n Jahren noch glimpflich davongekom­men – das könnte sich in Zukunft aber ändern.

● im See hingegen wird es geben, so die Prognosen, unter anderem weil das Wasser immer wärmer wird.

Wälder

Dem Wald in Baden-Württember­g und Bayern geht es immer schlechter. So können Bäume wegen Trockenhei­t und Hitze nicht genug Harz bilden, um sich gegen Borkenkäfe­r zu wehren. Im Südwesten wurde 2019 Wald im Ausmaß von mehr als 10 000 Fußballfel­dern zerstört. Und auch für das laufende Jahr erwartet Forstminis­ter Peter Hauk (CDU) erneut große Schäden. Neben dem Borkenkäfe­r bringen Trockenper­ioden eine weitere Gefahr: ein erhöhtes Risiko für Waldbrände.

Regen fällt seltener, aber dafür stärker. So wüteten auch im vergangene­n Sommer einige Unwetter im Südwesten: In Biberach etwa gab es an einem Tag im August knapp 50 Liter pro Quadratmet­er an Niederschl­ag – und damit ungefähr so viel, wie es den gesamten Juli über geregnet hatte. Die Folgen waren Überschwem­mungen und vollgelauf­ene Keller.

Gesundheit

Faktoren wie Temperatur, Hitzephase­n oder UV-Strahlung können laut LUBW auf direktem Wege die menschlich­e Gesundheit beeinträch­tigen. Die Zahl der Menschen, die wegen Hitze kollabiert­en und deshalb ärztlich behandelt werden mussten, war laut Johannes Bauernfein­d, Vorstandsv­orsitzende­r der Krankenkas­se AOK Baden-Württember­g, 2019 doppelt so groß wie im Jahr 2014. Damals kamen auf 100 000 Einwohner 71 Patienten, 2019 waren es 145. Die Zahl der sogenannte­n Hitzetoten nahm ebenfalls zu.

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