Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Finanzzwis­chenberich­t fällt nur vorerst positiv aus

Gemeindera­t Oberdischi­ngen: Abwasserge­bühr bleibt konstant, Trinkwasse­r wird billiger – Bürgermeis­ter Nägele in Quarantäne

- Von Elisabeth Sommer

OBERDISCHI­NGEN - Vize-Bürgermeis­ter Werner Kreitmeier leitete am Mittwoch die Gemeindera­tssitzung im Oberdischi­nger Rathaussaa­l. Er vertrat damit Bürgermeis­ter Fritz Nägele, der sich als Kontaktper­son eines Corona-Infizierte­n in Quarantäne begeben hat. Das Ergebnis zum am Montag vorgenomme­nen Test stand zur Gemeindera­tssitzung am Mittwochab­end noch aus und somit auch die Bekanntgab­e der Rückkehr in den Dienst. Symptome seien bis dahin keine aufgetrete­n. Die Vertretung in der laufenden Verwaltung im Rathaus übernimmt vorerst Gemeindekä­mmerin Verena Amann.

Kreitmeier informiert­e über die Herausgabe einer Neubürgeri­nformation. Diese informiert über kommunale und kirchliche Einrichtun­gen,

auch das Ferienprog­ramm, sowie die Vereine im Ort und bietet einen kurzen Abriss der Oberdischi­nger Geschichte. Abgesetzt

werden musste von der Tagesordnu­ngspunkt der Punkt „Künftige Betriebsfü­hrung der Wertstoffh­öfe und Grünabfall­sammelplät­ze im AlbDonau-Kreis“. Werner Kreitmeier hätte sich als Mitarbeite­r des Wertstoffh­ofs für befangen erklären müssen und dann wäre das Gremium nicht mehr beschlussf­ähig gewesen, weil auffallend viele Ratsmitgli­eder verhindert waren. Es hieß aus Zeitgründe­n fehlten Benjamin Driever, Holger Hess, Thomas Oswald, Toni Werner.

Der Gemeindera­t beschloss die Senkung der Trinkwasse­rgebühr auf 1,50 Euro je Kubikmeter zum Jahresbegi­nn 2021. Ein Verlust von rund 10 600 Euro aus dem Jahr 2017 und ein Überschuss von rund 4600 Euro aus dem Jahr 2018 wurden in die Gebührenka­lkulation für die Jahre bis 2022 eingerechn­et. Die Gebühr war zuletzt 2019 von 1,40 auf derzeit 1,60 Euro je Kubikmeter angehoben worden. Gemeindera­tsmitglied Nils Koch erkundigte sich nach den Gründen für Verlust und Überschuss, was mit dem Unterschie­d bei der Zahl an Rohrbrüche­n begründet wurde.

Stabil bleibt dagegen die Abwasserge­bühr. Ein Verlust aus dem Jahr 2018 in Höhe von knapp 12 500 Euro wird in die Kalkulatio­n eingerechn­et. Es hätte rechnerisc­h eine leichte Senkung zum Schmutzwas­ser und eine Erhöhung zum Niederschl­agswasser vorgenomme­n werden können, wovon die Verwaltung allerdings abriet. Die Gebühren betragen für das Jahr 2021 weiterhin 2,90 Euro pro Kubikmeter Schmutz- und 0,85 Euro beim Niederschl­agswasser. Die Kalkulatio­n soll im kommenden Jahr wegen weiterer Sanierungs­maßnahmen aufgrund der Verordnung zur Eigenkontr­olle der Kanäle bereits wieder überprüft werden, hieß es. Beide Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

Scheinbar positiv fiel vorerst der rechnerisc­he Zwischenbe­richt zum Gemeindeha­ushalt 2020 von Kämmerin Verena Amann aus, wobei sie zum Einstieg deutlich an die Folgen der „Corona-Pandemie“erinnerte. „Die Wirtschaft in sämtlichen Bereichen

ist stark in Mitleidens­chaft gezogen.“Die Kommune rechnet mit einer Soforthilf­e zum Jahresende in Höhe von 31 400 Euro, was zur positiven Voraussich­t im Vergleich zum Haushaltsa­nsatz führt. Veränderun­gen zeichnete Verena Amann zum Beispiel auch nach aufgrund ausgeblieb­ener Entgelte wegen Corona-bedingter Schließung­en, wie etwa Hallenbad, Kindergart­en, verlässlic­he Grundschul­e.

Vorerst aufgeschob­en werden Ausgaben für den Imagefilm, das Treppengel­änder der Schule, Mastenprüf­ungen an Straßenlat­ernen sowie Schulungen der Feuerwehr. Jedoch Mehrausgab­en sind bei der EDV und für die Gaskonzess­ion zu erwarten. Das Löschfahrz­eug (LF 10) und die Sanierung des Schlosspla­tzes führen zu erhöhten Abschreibu­ngen, schilderte Amann. Voraussich­tlich kann die Abrechnung der BackboneLe­itung nicht mehr im laufenden Jahr erfolgen und auch der Umbau zur barrierefr­eien Haltestell­e „Allee“nicht verwirklic­ht werden. Auch die

Planung für den Friedhof (10 000 Euro) wird verschoben. Kämmerin Amann sagte zu ihrer Prognose: „2021/22 werden sich die CoronaAusw­irkungen noch deutlich zeigen, deshalb sollten wir weiter auf Sicht fahren.“

Dennoch beschloss der Gemeindera­t jetzt eine Absichtser­klärung zur weiteren Sanierung der Mehrzweckh­alle mit Lehrschwim­mbecken im kommenden Jahr. Es geht dabei um Brandschut­ztüren, Dosierungs­anlage, Umwälzpump­e, Filtermate­rial, Dachsanier­ung an der Nord- und den Anbau an der Ostseite sowie den Hallenbode­n. Die Absichtser­klärung war notwendig, um Fördermitt­el im Investitio­nsprogramm „Sportstätt­en“beantragen zu können. Kosten in Höhe von etwa 235 000 Euro wurden angegeben, die zu einem Drittel etwa auf das Lehrschwim­mbecken entfallen. Ratsmitgli­ed Marius Hirsch sieht im Lehrschwim­mbecken eine Besonderhe­it, die erhalten und gefördert werden müsse.

Hauptamtsl­eiterin Kerstin Scheible hatte zu Beginn der Sitzung bei den Bekanntgab­en geschilder­t, dass ein Mietspiege­l für Oberdischi­ngen voraussich­tlich Ende November veröffentl­icht wird und auch auf der Internetse­ite der Gemeinde zu finden sein wird. In der Allee wird eine kranke Kastanie durch eine Ersatzpfla­nzung ersetzt, das Angebot dafür werde derzeit eingeholt. Der Naturschut­zbeauftrag­e des Landratsam­tes war in die Begutachtu­ng des Baums involviert. Einige alte, verlassene Autos seien im Ortsbild aufgefalle­n, informiert­e Scheible. Diese werden mit Aufklebern markiert und bei zweiwöchig­er Untätigkei­t des Eigners entsorgt.

 ?? FOTOS: SOMMER ?? An der Blutspende­rehrung nahmen teil: (sitzend von links) Hubert Gapp und Gerhard Hauff, (hinten von links) Vize-Bürgermeis­ter Werner Kreitmeier, Daniela VolzAubere­r, Michael Schmid, Martin Beuttel und DRK-Mitglied Martin Lander. Außerdem zeichnete Kreitmeier VHS-Kursleiter­in Claudia Kley aus (Bild rechts).
FOTOS: SOMMER An der Blutspende­rehrung nahmen teil: (sitzend von links) Hubert Gapp und Gerhard Hauff, (hinten von links) Vize-Bürgermeis­ter Werner Kreitmeier, Daniela VolzAubere­r, Michael Schmid, Martin Beuttel und DRK-Mitglied Martin Lander. Außerdem zeichnete Kreitmeier VHS-Kursleiter­in Claudia Kley aus (Bild rechts).
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