Leader-Aktionsgruppe Oberschwaben
- Einen Ausstellungsraum für die besonderen Produkte ihrer Firma LuxUnica haben Edwin und Philipp Ullrich am vergangenen Freitag eröffnet. Zusammen mit Bürgermeister Andreas Schneider kam dazu die Abordnung der LeaderAktionsgruppe Oberschwaben, Geschäftsführer Emmanuel Frank und Vorsitzender Alois Henne.
Alte Bremsscheiben, Fahrradfelgen, -schläuche und -sattel, eine Waschmaschinentrommel, Holzbalken, Bretter, gebrauchte Weinkisten aus Holz, Sägeblätter, Wasserleitungen und Kupferrohre, dickere und dünnere, gerade und krumme Baumstämme: Solche „Abfälle“erwecken Vater Edwin und Sohn Philipp Ullrich in Langenenslingen wieder zu neuem Leben. Seit 2013 betreiben sie eine kleine Manufaktur, um aus eigentlich Unbrauchbarem, Veraltetem, Weggeworfenem schöne und brauchbare Dinge zu gestalten. „Upcycling“wird dieses Verfahren genannt, bei dem scheinbar Nutzloses in ein neues Produkt verwandelt wird. Lampen entstehen, Tische und Tischchen, Regale, Schränkchen. LuxUnica heißt ihre kleine Firma für „ausgefallene Designerleuchten, Wohnaccessoires und eindrucksvolle Möbel“, wie ihr Flyer die entstandenen Dinge beschreibt. Der neu eröffnete Raum bietet diesen Objekten eine Ausstellungsfläche. Da schwebt eine Leuchte aus stark gemasertem Holz auf einem gewundenen Kupferrohr; der Standfuß war eine Fahrradfelge. An der Wand hängen dunkle Sägeblätter; darauf ist ein Leuchtkörper aus Maserfurnier befestigt. An einem gekrümmten Baumstämmchen – abgeschmirgelt und geölt – pendelt eine weitere Leuchte. Sanftes, weiches Licht verbreiten diese Lampen. Eine Waschmaschinentrommel mutierte zum Beistelltisch mit geöltem Holzdeckel und -boden, befestigt auf
Leader ist ein Förderprogramm der Europäischen Union (EU). Rund 300 Leader-Aktionsgruppen gibt es in Deutschland, 18 in Baden-Württemberg, darunter die
Ihr Zweck ist die Förderung von nachhaltiger Strukturentwicklung. Sie verknüpft Bürger der Raumschaft und Kommunen, Vereine, Verbände für
einem Kirschbaumstämmchen und einer Bremsscheibe. Ein altes Fenster wurde zur Schranktür. Inmitten des Ausstellungsraumes ein Fassdeckel mit Spundloch auf einem Wasserrohr und einem ehemaligen Transmissionsrad als Stehtisch. Drum herum stehen Hocker aus Fahrradsatteln auf Wasserrohren und Bremsscheiben. Die frühere Nutzung der Einzelteile ist zu erkennen, wurde jedoch liebevoll und handwerklich aufwendig verändert, mit einem neuen Innenleben versehen.
Im ersten Stock am Platz der ehemaligen Scheune – abgerissen und neu aufgebaut, die alten Balken wieder verwertet in den aktuellen Produkten – wurde mit hellem Holz und alten, aufgewerteten Dielen dieser Raum geschaffen. Der frühere Balkon passende Projekte. Die Fördermittel werden von der EU und dem Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt. Förderbeispiele der Region sind die Rekonstruktion des Gartens Eden in Untermarchtal, die Erweiterung und Modernisierung des Federseemuseums Bad Buchau sowie aktuell der UnverpacktLaden in Munderkingen.
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ist der Vorraum; eine in Magentarot emaillierte halbe Badewanne dort dient als Sitzplätzle. Besucher erreichen den Showroom über eine Außentreppe. An der Einfahrt zu Haus und Garten weist ein alter Balken den Weg dorthin. Neu sind dagegen die Maschinen in der Werkstatt unter dem Ausstellungsraum. Im kleinen Lager warten verschiedene gesammelte Objekte auf Ideen und Verwertung. „Das Material ist uns bisher noch nicht ausgegangen“, sagt Philipp Ullrich und schmunzelt. Seit der Gründung ihrer kleinen Firma haben Vater und Sohn Ullrich ihre Wohnaccessoires auf Kunsthandwerkermärkten verkauft. Da die Corona-bedingt in diesem Jahr ausfallen, suchten sie nach einer neuen Möglichkeit der Präsentation – außerhalb des Internets.