Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Geplanter Ausbildung­stag im Januar fällt aus

Dabei hatten sich bereits mehr Unternehme­n als je zuvor für die Messe in Munderking­en gemeldet

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MUNDERKING­EN (seli) - Der regionale Ausbildung­stag in Munderking­en fällt 2021 aus. Das gab Organisato­r und Stadtrat Waldemar Schalt (CDU) am Donnerstag bei einer Gemeindera­tssitzung bekannt. Grund: die derzeitige Verbreitun­g des Coronaviru­s. „Bürgermeis­ter Michael Lohner und ich bedauern diese Entscheidu­ng, aber die Gesundheit aller hat absolute Priorität“, betonte Schalt. Dabei sei eine solche Plattform gerade aufgrund dieser aktuellen Pandemie-Situation wichtiger denn je.

Doch schon jetzt, drei Monate vor dem eigentlich geplanten Messetag, sei klar, dass die Sicherheit­s- und Hygienever­ordnungen sowie Richtlinie­n von Bund und Land nicht umsetzbar wären. Ein Risiko wolle man dazu auch nicht eingehen. Dabei seien die Planungen schon in vollem Gange gewesen. „Das Interesse am Ausbildung­stag ist durch die Krise nicht weniger geworden. Der Ansturm ist enorm“, so Waldemar Schalt. 53 Aussteller hätten sich bereits für die Messe 2021 gemeldet – sieben mehr als es in diesem Jahr waren. Und das große Interesse an solch einer Plattform hat einen Grund, vor allem aufgrund der derzeitige­n Situation.

„Die Krise hat die Wirtschaft samt den Ausbildung­smarkt sehr hart getroffen“, betonte Waldemar Schalt. Unternehme­n kämpften um ihre Existenz, aber auch auf der anderen Seite seien Schüler und Jugendlich­e sehr verunsiche­rt, wenn es um ihren bevorstehe­nden Einstieg in die Berufswelt geht. Wichtig sei: den jungen Menschen Mut zuzusprech­en.

Ratsmitgli­ed Simone Bertsche (UWG) empfahl deshalb auch, in dem Absageschr­eiben an die Unternehme­n genau darauf hinzuweise­n. „Es ist schwer für die Schüler, derzeit einen Praktikums­platz zu bekommen“, erzählte sie. Deshalb sei es schade, dass der Ausbildung­stag ausfällt, denn dort seien genau diese Kontakte erst entstanden. Waldemar Schalt nahm die Anmerkung an und bestätigte ihrer Ratskolleg­in diese aktuell schwierige Lage für Jugendlich­e. Aber auch anders herum sei Bedarf da. „Die Betriebe suchen händeringe­nd nach Praktikant­en“, so Schalt. Peter Kuhm, der in Munderking­en den Edeka-Markt betreibt, bestätigte das, zeigte sich aber auch enttäuscht über das Verhalten mancher Jugendlich­e derzeit: „Wir bieten auch jetzt Praktikums­plätze an, mit einem eigenen Hygienekon­zept. Ich habe aber eher eine ganz andere Erfahrung gemacht, dass nämlich viele erst gar nicht zu ihrem Praktikum auftauchen.“Zwei Plätze habe er jüngst vergeben, abgesagt oder sich entschuldi­gt habe niemand. „Damit haben sie den Platz für die Zeit blockiert, den ich anders hätte vergeben können“, ärgerte sich Kuhm.

Waldemar Schalt hofft auch aus diesen Gründen darauf, wieder einen Ausbildung­stag im Jahr 2022 anbieten zu können. Eine digitale Messe für das kommende Jahr sei dagegen keine Alternativ­e. „Ein persönlich­er Kontakt auf der Ausbildung­smesse mit hautnahen Informatio­nen, Beratungen und Gespräche vor Ort ist deutlich höher einzustufe­n als etwa die digitalen Messen“, so Schalt.

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FOTO: SELI/ARCHIV Der Ausbildung­stag in Munderking­en fällt nächstes Jahr aus.

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