Diese neue Rampe erfreut vor allem Fische
Aufstiegsmöglichkeit am Stehenbach an der Neumühle in Rottenacker ist fertig
ROTTENACKER (khb) – Die „Pendelrampe“, also die „Aufstiegsmöglichkeit für Fische und Kleintiere“am Stehenbach bei der Neumühle in Rottenacker ist fertig. Am Donnerstag hat sich der Gemeinderat das Wasserbauwerk angesehen. „Das ist ein richtig schönes Plätzle geworden, das was für die Leute, aber auch für die Natur bietet“, freute sich Bürgermeister Karl Hauler. „Hoffen wir, dass die Sitzsteine und die Möglichkeit hier den Blick auf die Rampe zu genießen auch angenommen werden“.
Im Gegensatz zum Straßenbau sei „Flußbau“eine „ganz eigene und andere Welt“, sagte Hauler und betonte, dass an der Rampe in Rottenacker „gute Planungsbüros und eine gute Baufirma“tätig waren. Neben Manfred Erhard von der Unteren Wasserbehörde im Alb-Donau-Landratsamt waren am Donnerstag Planungsingenieur Andreas Haisch, Bauunternehmer Felix Schmid mit seinen Mitarbeitern Christian Merk und Tobias Forell, Regina Zeeb, die die ökologische Baubegleitung übernommen hat, und Landschaftspfleger Timo Hähnel vor Ort. Die EU fordere die Durchgängigkeit von Gewässern, erklärte Manfred Erhard, weil Fische ins sogenannte Oberwasser schwimmen, um dort zu laichen. „Bisher war hier wegen drei Querriegeln aber Schluss. Jetzt haben wir für Fische, insbesondere die Bachforelle als Leitfisch, und andere Tiere ein Schlüsselloch für den Stehenbach und ein rund 50 Kilometer großes
Gewässersystem geschaffen“, so Erhard. Rund 250 000 Euro hat die Pendelrampe gekostet, 85 Prozent der Kosten werden vom Land bezuschusst.
„Für den finanziellen Anteil der Gemeinde gibt es Ökopunkte, die beim Bau des Radwegs nach Unterstadion eingesetzt werden können“, erklärte Regina Zeeb und betonte: „Hier ist eine ökologisch tragfähige Aufwertung gelungen. Jetzt müssen nur noch die Ränder in einen naturnahen Zustand gebracht werden“. Planungsingenieur Andreas Haisch erklärte den Räten, dass am Stehenbach Serpentinen mit acht Kehren aus mehr als hundert Steinquadern da sind, die 1,50 Meter breit und 20 Zentimeter tief sind und eine gesamte Fallhöhe von 1,20 Metern haben. „Mit Dammbrettern und in Rohren musste der Stehenbach während der Bauarbeiten umgeleitet werden, um diese für Fische sehr harmonische Pendelrampe zu gestalten“.
„Fische schwimmen immer gegen die Strömung. Die Rampe bietet den Tieren deshalb eine ausgezeichnete Lockströmung“, ergänzte Manfred Erhard. Mit Bäumen und Hecken müsse der Bereich um die Rampe und bei den Sitzsteinen jetzt bepflanzt werden. „Außerdem werden wir noch eine Info-Tafel aufstellen“, sagte Bürgermeister Karl Hauler. Der Bürgermeister betonte, dass die Sitzsteine eine ausgezeichnete Möglichkeit bieten, die „gelungene Rampe für die Menschen erlebbar zu machen“.