Empfehlung vom Kindermissionswerk: Keine schwarzen Könige
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“empfiehlt auf seiner Website, Kinder nicht schwarz zu schminken. Als Kinderhilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland organisiert es die SternsingerAktion federführend und leitet die gesammelten Spenden an Hilfsprojekte weiter.
Der Grund für die Empfehlung: „Wir glauben, dass der ursprüngliche Sinn der Tradition besser deutlich wird, wenn Kinder als Sternsinger so gehen, wie sie eben sind: vielfältig in ihrem Aussehen.“Die Gleichsetzung von Hautfarbe und Herkunft gehe heutzutage nicht mehr auf.
Das Kindermissionswerk erläutert weiter: „Der alte Brauch, dass sich ein Sternsinger der Gruppe schwarz schminkt, ist auf Darstellungen der Heiligen Drei Könige zurückzuführen.“Auf diesen repräsentierten Caspar, Melchior und
Balthasar die drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa. Der schwarze König habe für Afrika gestanden. Dass Gott für alle Menschen Mensch geworden ist, dies sei der positive Gedanke, auf dem die Darstellungen beruhen. Deshalb habe der Brauch, einen Sternsinger schwarz zu schminken, nichts mit dem rassistischen Blackfacing zu tun. Der Begriff Blackfacing lässt sich mit „sich das Gesicht schwärzen“übersetzen. Laut Kindermissionswerk bezeichnet er „die abwertende Darstellung dunkelhäutiger Menschen im 19. Jahrhundert auf Jahrmärkten und Volksbühnen“. Ob es die Empfehlung ausspricht, um zu verhindern, dass die Sternsinger-Tradition mit dem rassistischen Blackfacing in Verbindung gebracht wird, diese Frage lässt das Kindermissionswerk unkommentiert. (cdi)