Freileitungen kommen unter die Erde
Netze BW verlegt neue Erdkabel in Allmendinger Ortsteilen
ALLMENDINGEN (sz) - Die Netze BW verlegt an mehreren Baustellen auf Allmendinger Gemarkung neue Stromkabel – derzeit im Ortsteil Weilersteußlingen sowie von dort aus in Richtung Ennahofen und Ermelau. Außerdem wird die Ortsnetzstation in der Ortsmitte von Weilersteußlingen ausgetauscht. Die Arbeiten finden weitestgehend auf den Verbindungsstraßen zwischen den Ortschaften statt – am Seitenrand, so dass die Straßen befahrbar bleiben. Die Arbeiten sind Teil einer umfangreichen Erneuerungsmaßnahme, die das Unternehmen 2019 begonnen hatte. In den zurückliegenden Monaten fanden bereits Tiefbauarbeiten zwischen Grötzingen und Weilersteußlingen statt. In Kooperation mit der Gemeinde werden neben den Erdkabeln zusätzlich Leerrohre für den Breitbandausbau in Allmendingen mitverlegt – 70 Prozent der benötigten Leerrohrtrasse sind bereits fertiggestellt.
Knapp eine Million Euro investiert die Netze BW in das Projekt, mit dem das Unternehmen die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes in Allmendingen erhöht. Zudem dienen die Maßnahmen der Versorgungssicherheit. Denn die Erdkabel sollen die bestehende Freileitung ersetzen, die von Grötzingen über Weilersteußlingen nach Ennahofen verläuft, und von der eine Stichleitung nach Ermelau führt. Der Weiler wird künftig in einen so genannten „Ringschluss“eingebunden und kann dann von zwei Seiten elektrisch versorgt werden, was bei einer Störung von Vorteil ist. Naturgemäß sind Freileitungen generell durch atmosphärische Einflüsse wie Stürme oder Blitzschlag störungsanfälliger als im Boden verlegte Stromkabel. Gleichzeitig wird durch die Ertüchtigung des Stromnetzes aufgrund größerer Kabelquerschnitte die Übertragungskapazität erhöht. Dies ist notwendig, da die Einspeisung aus EEG-Anlagen ebenfalls weiter zunimmt. Die Maßnahme wird noch bis Ende 2021 andauern. Halbzeit also für die Bauarbeiter und Kabelmonteure. „Wir liegen gut im Plan“, sagt Projektleiter Matthias Emhardt von der Netze BW. Und das, trotz der besonderen Umstände in diesem Jahr: „Unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsregeln führen wir die Arbeiten auch in Zeiten der Corona-Pandemie weiter. Es war anfangs sicher eine Umstellung, aber die Truppe vor Ort hat sich rasch daran gewöhnt.“