Chemnitz soll deutsche Kulturhauptstadt werden
Oberbürgermeisterin verspricht sich einen Schub
BERLIN (AFP) - Chemnitz soll für Deutschland Kulturhauptstadt Europas 2025 werden. Die frühere Industriestadt in Sachsen setzte sich im Rahmen eines von den Kulturministern der Bundesländer organisierten Verfahrens gegen die vier Konkurrenten Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg durch. Chemnitz ist damit die dritte deutsche Kulturhauptstadt Europas.
„Dieser Titel ist für Chemnitz die große Chance, viel zu geben und viel zu bekommen“, erklärte die scheidende Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) nach der Bekanntgabe. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an die rechtsextremen Demonstrationen und Ausschreitungen, die die Stadt im August 2018 international in die Schlagzeilen gebracht hatten. Chemnitz könne durch den Titel zeigen, dass es nicht nur für „Bilder von Nazi-Aufmärschen“stehe, sondern „eine aktive, vielfältige Stadtgesellschaft im internationalen Austausch“sei, betonte Ludwig. „Der Titel wird der Stadt einen Schub geben.“
Die Empfehlung des Auswahlgremiums bildet die Grundlage für die finale Entscheidung der Kulturminister von Bund und Ländern, die bis zum Jahresende fallen soll. Welche Länder wann gemeinsam die Kulturhauptstädte benennen dürfen, wird lange vorab festgelegt. 2025 sind dies Slowenien und Deutschland. Die Entscheidung über die slowenische Partnerstadt erfolgt im Dezember.