Keine Dampfzüge in der Adventszeit
MÜNSINGEN/REGION (sz) - Es sei eine dieser Entscheidungen, die richtig weh tun, aber dennoch ohne Alternative seien: Die Enttäuschung ist Manuel Walker, stellvertretender Vorsitzender der Schwäbische AlbBahn, deutlich anzumerken, als er von dem Vorstandsbeschluss berichtet, nach dem im Advent diesen Jahres die traditionellen Dampfzugfahrten auf der Schwäbischen Alb-Bahn ausfallen müssen. Schuld daran sei „wieder einmal Corona“. „Die Gesundheit unserer Fahrgäste und unseres ehrenamtlich tätigen Zugpersonals hat für uns höchste Priorität“, begründet Walker die schweren Herzens getroffene Absage, die den Nikolauszug, den Bratapfelzug und den Christkindleszug umfasst.
Letztlich seien es das besinnliche Rahmenprogramm, das stimmungsvolle Zusammensein und auch die adventlichen Gaumenfreuden, die den besonderen Charme dieser Angebote ausmachten. Dieses besondere Ambiente lasse sich mit den aktuellen Corona-Vorschriften im Nacken so jedoch nicht realisieren. „Das wären nicht die Fahrten, so wie wir sie kennen und lieben“, ergänzt Walker. Zudem müsste die Platzzahl in den Zügen drastisch bis auf die Hälfte der verfügbaren Kapazität reduziert werden, was auch aus wirtschaftlicher Sicht für den Verein nicht darstellbar ist.
Ohne die Einnahmen der Bordgastronomie im historischen Speisewagen und mit reduzierter Platzzahl lassen sich die Kosten für Kohle, Trassengebühren und ähnliches nur zum Teil decken. „Hier haben wir finanziell kaum Spielraum“, ergänzt Elias Martin in seiner Eigenschaft als Finanzverantwortlicher des Vereins.
„Ansonsten hoffen wir, dass wir zu Ostern 2021 mit unseren Dampfzügen wieder auf dem Gleis sind“, wagt Walker einen optimistischen Ausblick ins kommende Jahr. Dann soll auch die legendäre 97 501 der Zahnradbahn Honau-Lichtenstein wieder mit von der Partie sein.