Gegen Missstände in der Arbeitswelt engagiert
Diözesansekretär der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Niedergesäss hört auf
BAD WALDSEE (sz) - Peter Niedergesäss war rund 30 Jahre lang für die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung tätig. Von 1986 bis 1991 hatte Niedergesäss ein Regionalsekretariat in Eberhardzell. Dabei habe er die Ziele der Bewegung immer mit Nachdruck und großem persönlichen Engagement verfolgt, heißt es in einer Pressemitteilung der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Seien es der Einsatz für einen Mindestlohn, der vor Armut schützt, ein gerechter Familienlastenausgleich und gute Arbeitsbedingungen in der Pflege oder der faire Handel mit Ostafrika. Nun geht der 65-Jährige Ende Oktober in den Ruhestand.
Seine Anfänge machte der gelernte Werkzeugmacher in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ). Eigentlich habe er vorgehabt, nur drei Jahre lang dorthin zu gehen und im Anschluss wieder in seinen Beruf zu wechseln. Dann habe er jedoch noch zwei Jahre drangehängt und kam auf Bundesebene. Damit sei es mit der Rückkehr in den Ausbildungsberuf vorbei gewesen.
1976 habe er nicht die Vorstellung gehabt, dass das Engagement im Verband sein künftiges Berufsleben sein sollte. Eigentlich habe er über einen Berufswechsel nachgedacht und dabei die Arbeit mit Behinderten im Blick gehabt. In der Schule sei er jedoch nur ungenügend auf das Berufsleben vorbereitet worden. Seine Vorstellungen davon und die Realität der Arbeitswelt hätten nicht zusammengepasst.
Aus dieser Erkenntnis seien die Berufsorientierungstage der CAJ an Schulen in Geislingen und Balingen entstanden. Er selbst habe einen Hauptschulabschluss und erst später im Leben entdeckt, was in ihn steckt. Mit seiner Arbeit wollte er immer andere Hauptschüler ermutigen. Deshalb ist er laut Mitteilung auch heute noch Stiftungsratsvorsitzender der Eugen-Bolz-Schule in Bad Waldsee.
Der größte Erfolg seiner 40 Jahre währenden Aktivität für die Arbeitnehmer in der Diözese sei es gewesen, quasi die Hebamme einer Entwicklung zu sein, in der Menschen sich für ihre Interessen und die ihrer Kollegen einsetzen. Gerade bei Konflikten in Betrieben seien viele dank ihrer Solidaritätserfahrungen über