Reaktionen zu den neuen Corona-Maßnahmen
„Das zerstört natürlich völlig die Geschäftsmodelle der Sportarten hinter dem Fußball. Sportarten wie Handball, Basketball und Eishockey wird jede Geschäftsgrundlage geraubt. Damit müssen wir jetzt erstmal zurecht kommen, nochmal nachrechnen, wie lange können wir das überhaupt aushalten. Wir spielen erstmal bis Weihnachten weiter, zur Not auch ohne Zuschauer. Ob es auch alle Vereine durchhalten, steht auf einem anderen Blatt Papier.“
(Geschäftsführer Handball Bundesliga)
„Ich sehe es nach wie vor etwas ambivalent. Auf der einen Seite finde ich es ernüchternd, dass man uns Konzepte aufträgt, die wir uns höchst aufwändig erarbeiten, dann macht man einen Testbetrieb. Den machte man üblicherweise um zu sehen, ob es funktioniert. Der Testbetrieb hat funktioniert, und trotzdem dreht man die Zuschauer ab. Es sind einfach keine fachlichen Gründe, sondern es sind übergeordnete politische Gründe. Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch Verständnis für die Gesamtsituation, wir sind Teil des Gesamtsystems.“
(Geschäftsführer Basketball Bundesliga)
„Die Auswirkungen auf den Breitensport ärgern mich besonders, da es hier vor allem diejenigen trifft, die in den letzten Wochen mit sehr großem Engagement und innovativen Konzepten das Vereinsleben aufrecht gehalten haben. Denn eines ist ja bislang unbestritten: Sportveranstaltungen unter Einhaltung stringenter Hygienekonzepte sind weder im Profi- noch im Breitensport als Superspreader aufgefallen.“
(Vorsitzende BundestagsSportausschuss)
„Bei aller angebrachten Vorsicht wird es auch in den kommenden Wochen und Monaten von großer Bedeutung sein, den Menschen, vor allem auch Kindern und Jugendlichen, Orte der Gemeinschaft und Ablenkung zu bieten, ohne damit das gesundheitliche Risiko zu erhöhen.“(Präsident Deutscher Fußball-Bund)
„Gerade der Sport in Deutschland hat bewiesen, dass es aufgrund guter Hygienekonzepte im Spitzenund Breitensport möglich ist, auch in Corona-Zeiten Sport zu treiben und einen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten.“(Präsident Deutscher Leichtathletik-Verband)
„Ich würde mir wünschen, dass Bundeskader-Athleten einheitlich als Profis behandelt werden und weiter ihrem Beruf nachgehen und sich auf ihren Saisonhöhepunkt vorbereiten können. Wir werden für die Athleten schnell in den Dialog mit der Politik gehen.“(Präsident Athleten Deutschland)
„Im Worst Case sitze ich Montag wieder zu Hause. Aber bei drei Grad draußen frieren mir beim Krafttraining auf der Auffahrt die Hände an der Hantelstange fest.“
(Olympiasieger Speerwurf)
„Ich weiß, dass es in dieser Situation schwierig ist für Leistungssportler eine Extra-Wurst zu fordern, nur weil wir uns auf Olympia vorbereiten. Jetzt gilt, dass wir zusammenhalten müssen, um uns da durchzubeißen.“(deutscher Speerwurf-Rekordler)
„Der DTB befürwortet die Maßnahmen der Bundesregierung ausdrücklich. Nichtsdestotrotz geht der DTB davon aus, dass das Ausüben des Tennissports als Individualsportart nicht vollends eingestellt werden muss. Vielmehr sollte ein Spiel zu zweit oder ein Doppel mit vier Personen aus maximal zwei Haushalten weiterhin möglich sein.“
„Am massivsten sind die Einschränken für unseren Nachwuchs- und Freizeitbereich und für unsere Vereine. Hier hätten wir uns eine differenziertere Reglementierung gewünscht. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, Kinder und Jugendliche zu fördern und in Bewegung zu halten. Hier spüren wir die Auswirkungen des Lockdowns ganz unmittelbar.“
(Direktor Kommunikation Deutscher Ski-Verband)