Ein gesundes Maß
Bequem und günstig – das ist für viele Online-Shopping. Doch die BestellManie hat ihren Preis. Sie kostet nicht nur Umsatz und in letzter Konsequenz auch Arbeitsplätze bei den Händlern in den Geschäften der Innenstädte. Sondern sie ist zu großen Teilen schuld daran, dass – gerade vor Weihnachten – viele Paketboten für zu geringen Lohn mit ihren Wägelchen durch die Städte und über die Lande hetzen; mit dementsprechender Klimabilanz. Der Online-Handel ist eine tolle Ergänzung, und viele lokale Händler sind selbst sehr gut aufgestellt im Netz. Doch wer ausschließlich im Internet shoppt, der darf sich a) nicht wundern, warum auf einmal der Buchladen um die Ecke dicht macht und der darf b) einem sogar ein bisschen leid tun. Denn anders als das Einkaufen im Netz macht Einkaufen in echten Läden einfach echt Spaß. Vorausgesetzt, das Angebot und der Preis stimmen, die Verkäufer sind nett und es wird einem über den reinen Einkaufs-Akt hinaus etwas geboten. Was in Ulm der Fall ist. Die Stadt besticht durch riesige Vielfalt. Einkaufen wird zum Erlebnis, weil die Produkte nicht nur schön aussehen, sondern man sie im Geschäft auch anfassen darf. Und sicher ist es obendrein. Die Händler haben ein ureigenes Interesse daran, dass ihre CoronaSchutzmaßnahmen wirken. Es kann nur gesund sein, ein paar Stunden unter freiem Himmel durch die Stadt zu bummeln, die Seele baumeln zu lassen. Wer nur vom Sofa aus bestellt, der klebt irgendwann an diesem fest.