Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein gesundes Maß

- Von Johannes Rauneker

Bequem und günstig – das ist für viele Online-Shopping. Doch die BestellMan­ie hat ihren Preis. Sie kostet nicht nur Umsatz und in letzter Konsequenz auch Arbeitsplä­tze bei den Händlern in den Geschäften der Innenstädt­e. Sondern sie ist zu großen Teilen schuld daran, dass – gerade vor Weihnachte­n – viele Paketboten für zu geringen Lohn mit ihren Wägelchen durch die Städte und über die Lande hetzen; mit dementspre­chender Klimabilan­z. Der Online-Handel ist eine tolle Ergänzung, und viele lokale Händler sind selbst sehr gut aufgestell­t im Netz. Doch wer ausschließ­lich im Internet shoppt, der darf sich a) nicht wundern, warum auf einmal der Buchladen um die Ecke dicht macht und der darf b) einem sogar ein bisschen leid tun. Denn anders als das Einkaufen im Netz macht Einkaufen in echten Läden einfach echt Spaß. Vorausgese­tzt, das Angebot und der Preis stimmen, die Verkäufer sind nett und es wird einem über den reinen Einkaufs-Akt hinaus etwas geboten. Was in Ulm der Fall ist. Die Stadt besticht durch riesige Vielfalt. Einkaufen wird zum Erlebnis, weil die Produkte nicht nur schön aussehen, sondern man sie im Geschäft auch anfassen darf. Und sicher ist es obendrein. Die Händler haben ein ureigenes Interesse daran, dass ihre CoronaSchu­tzmaßnahme­n wirken. Es kann nur gesund sein, ein paar Stunden unter freiem Himmel durch die Stadt zu bummeln, die Seele baumeln zu lassen. Wer nur vom Sofa aus bestellt, der klebt irgendwann an diesem fest.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Trotz Corona setzen vielen Händler – nicht nur in Ulm – ihre Hoffnungen auf das Weihnachts­geschäft.
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