Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ab 10 Uhr ist Auslauf für 130 Hühner

Mobilstall in Gauingen ermöglicht Freilandha­ltung an wechselnde­m Standort

- Von Heinz Thumm

● ZWIEFALTEN-GAUINGEN - Nach einer mehr als halbjährig­en Genehmigun­gsphase konnte sich Franz Koch aus Gauingen einen Traum verwirklic­hen: Auf dem 20 Hektar großen landwirtsc­haftlichen Betrieb mit Grünland und Ackerbau konnte die Familie Koch abwechseln­d auf vier genehmigte­n Grundstück­en eine Hühnerhalt­ung im Freiland mit Mobilstall einrichten.

Mit aller Intensivit­ät wurden die Vorbereitu­ngen getroffen. Aus einem alten Ladewagen wurde in Eigenentwi­cklung ein komfortabl­er Mobilstall. Der Wagen mit einer Grundfläch­e von sechs Mal 2,40 Meter wurde doppelstöc­kig geplant. Unten liegt ein „Kaltscherr­raum“mit vollautoma­tischer Entmistung. Auf der nächsten Ebene liegen sowohl Abrollnest­er als auch genau dosierte Hühnerstan­gen für die Nacht und ebenso die Wasservers­orgung und Futterstel­len.

Über ein Solarmodul wird die Stromerzeu­gung geregelt und damit viele Vorgänge automatisi­ert, zum Beispiel die Auslaufkla­ppe, die täglich um 10 Uhr öffnet und abends nach Dämmerungs­zustand schließt.

Befristet auf etwa jeweils zwei Wochen wird um ein Areal von 1500 Quadratmet­ern ein Geflügelza­un mit 120 Zentimeter­n Höhe aufgestell­t. Der aktuelle Standort ist am Büchlesweg auf einer über einen Hektar großen Wiese. Ein einfacher Unterstand dient als Schutz vor Greifvögel­n. Die Hühner halten sich bei Wind und Wetter auf dieser Wiese auf und suchen in dem Gras intensiv nach Körnern, Insekten und Würmern.

Seit September sind 130 Hühner der Rasse „Lohmann-Hühner“– eine dominieren­de braune Hühnerlini­e – als legereife Junghennen auf der Fläche. Sie haben sich kräftig entwickelt und das Gefieder glänzt, am Kragen sind sie farblich gesprenkel­t. Die Legeleistu­ng hat sich gut gesteigert und erfüllt die Betreiber mit großer Freude. Aktuell werden rund 130 Eier gesammelt, lauter mittelgroß­e, braune

Eier.

Die Futtermisc­hung wird altersgere­cht als Mehrphasen-Fütterung vorgelegt. Sie enthält geschrotet­e Körner von hofeigenem Weizen, Futtermais, Grünmehlpe­llets, Luzernegra­spellets, genfreies Soja, ergänzt durch Futterkalk, Mineralfut­ter und Bierhefe. Wegen dem Staub vom Schrot werden auch Vitamine und Sonnenblum­enöl hinzugefüg­t.

Hühner sind leider kurzlebig. Etwa anderthalb Jahre nach dem Einsetzen der Legereife folgt die Mauser, mit der die Legezeit unterbroch­en wird. Mit der Schlachtun­g kommen die Hühner als Suppenhühn­er in die Vermarktun­g.

Auf dem Bauernhof der Familie Koch am Kirchenweg 3 im Zwiefalter Ortsteil Gauingen steht am Straßenran­d ein Eierautoma­t. Hier können rund um die Uhr Eier, Nudeln und Honig eingekauft werden. Die Eier können wahlweise aus Freilandha­ltung oder aus Bodenhaltu­ng (im Stall) ausgewählt werden. Zur Ergänzung des Programms können auch Eiernudeln von Hof Koch und zubereitet bei der Familie Bendel in Sonderbuch oder feiner Honig von einer Unlinger Imkerei erworben werden.

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FOTO: HEINZ THUMM Franz Koch setzt auf hofeigenes Futter für seine Hühner.

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